Dieses Rezept sorgte in meinem Umfeld schon vorab für viel Spott und Hohn. Aber ich habe es trotzdem durchgezogen. Seht hier meine ersten selbst gemachten Lachswürstchen aus Norwegen. Geeignet für den Grill und für die Pfanne. Ein Rezept mit vielen Herausforderungen. 🙂 Aber Echt lecker! Es lohnt sich.
Hier die Zutaten für vier Würstchen:
500 Gramm norwegisches Lachsfilet (ohne Haut und Gräten)
50 Gramm Zucker
100 Gramm grobkörniges Salz
50 Gramm Schweinefett
halber Esslöffel grüne Pfefferkörner
halber Teelöffel Thymian
halber Teelöffel Senfkörner
100 cm Schweinedarm
Die erste Frage: Wo bekommt man Schweinedarm? Ich habe ihn an der Fleischtheke beim EDEKA bekommen. Er ist auch schon gereinigt und verarbeitungsfertig. Es empfiehlt es sich etwas mehr zu holen, weil er bei den ersten Versuchen reißen kann.
Zunächst müssen die norwegischen Lachsfilets in eine große Schüssel gelegt und mit Zucker und grobkörnigem Salz bestreut werden. Dann den Fisch für etwa eine Stunde stehen lassen.
Danach die Lachsfilets mit Wasser abspülen und mit Küchenpapier trocken tupfen. Dann das Schweinefett mixen und nach und nach Lachsfilet hinzufügen und alles mischen. Ich habe es mit dem Stabmixer versucht. Ein Standmixer ist vielleicht besser. 🙂
Es ist wichtig, dass alles eine gleichmäßige Masse wird. Das Schweinefett sollte nicht zu groß sein, sonst hat man am Ende große Fettstücke in der Wurst, die beim Grillen auch nicht weggehen.
Jetzt die Pfefferkörner dreimal in siedendem Wasser blanchieren und dann der Fisch-Fleisch-Masse beifügen. Ebenso auch den gehackten Thymian und die Senfkörner. Alles ordentlich miteinander mixen.
Nun noch etwas Salz unter die Masse mischen.
Jetzt kommt der Teil, wo man starke Nerven braucht 🙂 Wie kommt die Masse in den Darm?
Es gibt sicherlich professionelle Geräte dafür. Aber bei mir war es ein großer Trichter und der Stiehl eines Holzlöffels. Der Darm wird unten am Ende des Trichters übergestülpt (ruhig etwas mehr, denn man muss ja noch einen Knoten machen können) und oben kommt die Fischmasse rein. Gestopft wird mit dem Stiehl, der in den Trichter passen sollte.
Nach ca. zehn Zentimetern sollte man unterhalb der Masse einen Knoten in den Darm drehen und dann oben den Trichter abnehmen und einen Knoten machen. Dann mit einem Messer die Wurst trennen und diesen Vorgang drei Mal wiederholen für jede Wurst.
Dann können die Würste auf den Grill gelegt werden bis sie leicht gebräunt sind.
Fertig. 🙂 Ich habe zunächst erst zwei gegrillt und die anderen eingefroren fürs nächste Mal. Sie schmecken ganz gut. Man sollte nur wirklich darauf achten, dass das Schweinefett gut durchgemixt ist. Ich werde beim nächsten Mal es ohne Schweinefett versuchen. Das Schweinefett soll sicherlich der Geschmacksträger sein. Aber Lachs hat ja selber schon einen intensiven Geschmack. Die Wurst schmeckt überraschend nicht stark nach Fisch. Die Gewürze dominieren fast den Geschmack. Ich denke, es ist eine gute Alternative zu gewöhnlichen Würstchen vom Schwein oder Geflügel. Viele finden die Idee absurd, dass Fisch in so eine Form gepresst wird. Aber gut, das ist bei Fleischwürstchen auch nicht anders. Und immerhin gibt es auch Fischstäbchen etc. Und wenn sogar Gosch Sylt solche Lachswürstchen bietet, scheint ein Markt dafür da zu sein.