Hej, in letzter Zeit wurde ich immer häufiger gefragt, wieso ich eigentlich einen Skandinavien-Blog habe und was ich genau an Skandinavien mag? Diese Frage kurz zu beantworten, fällt mir immer schwer. Denn Nordeuropa hat so viel zu bieten. In diesem imaginären Interview mit mir selbst, will ich Euch ein paar Einblicke in meinen Alltag als Skandinavien-Blogger geben und beschreiben, wieso ich nicht einfach nur einen Norwegen-Blog, Schweden-Blog, Dänemark-Blog, Finnland-Blog oder Island-Blog erstellt habe. Es freut mich, dass NordicWannabe mittlerweile zu den größten deutschsprachigen Blogs über skandinavischen Lifestyle gehört. Danke an Euch alle!
Wieso ich einen Skandinavien-Blog habe?
Die Frage, die einem als Blogger immer gestellt wird und die man sich selbst stellt, wenn man gerade super im Stress ist, lautet: Wieso bloggst Du (überhaupt) über Skandinavien? Bei mir war das ganz unspektakulär. Ich hatte einfach von meinen Urlauben in Norwegen eine Festplatte voll mit Fotos. Ich selbst fand die so toll, dass ich sie mit anderen teilen wollte. Vielleicht könnte ich damit anderen Skandinavien-Liebhabern eine Freude machen? Denn wer kennt es nicht?
Wenn man mal in Norwegen, Schweden, Dänemark und Co war, hat man spätestens fünf Minuten nach der Rückfahrt direkt Fernweh. Dies war also die Initialzündung. Dann kam hinzu, dass ich immer viele Koffer voll mit Essen, Dekokram und Klamotten aus Norwegen mitbrachte. Und wieso? Weil ich mir diesen skandinavischen Lifestyle nach Hause holen wollte. Auch das wollte ich mit anderen teilen und Tipps geben, wo man was bekommt. Das findet man halt jetzt auf meinem Skandinavien-Blog.
Tja, so war das im Januar 2015. Damals habe ich die Fotos noch mit einem alten Handy gemacht, hatte kein einheitliches Design und war kaum in den sozialen Medien aktiv. – Ich hatte auch etwas im Netz gesucht nach einem Blog für mich, doch irgendwie gab es hauptsächlich Blogs, die sich jeweils um ein skandinavisches Land drehten. Ich wollte aber die ganze Bandbreite zeigen und mich nicht auf Reise- und Outdoor-Tipps reduzieren. Denn viele verbinden auch mit Skandinavien: Funktionshose, Wandern, Zelten und mit Trekkingschuhen durch Oslo gehen. In diese Richtung wollte ich nicht gehen. Nun, nach 20 Monaten hat sich NordicWannabe zu einer Plattform über skandinavischen Lifestyle entwickelt. Dazu gehören Food-Themen, Rezepte, Musik, Einrichtung, Reise und Fashion auf dem Skandinavien-Blog.
Lieblingsrubrik auf meinem Skandinavien-Blog?
Da gibt es keine eindeutige Antwort – leider. Das variiert auch immer je nach Stimmung. Ich mag das Essen im hohen Norden, wobei ich bei Fisch noch nicht so viel ausprobiert habe und mich auf Standards, wie Lachs und Skrei aus Norwegen fokussiere. Außerdem ist das Thema Backen sehr spannend: Ich liebe es skandinavische Rezepte zu backen. Kekse, Kuchen, Zimtschnecken, Waffeln gehören zu meinem festen Repertoire. Wo wir schon über Food sprechen, darf ich Lakritz nicht vergessen – das schwarze Gold aus Skandinavien. Nach 20 Monaten bloggen, habe ich schon Lakritz aus Finnland, Dänemark, Schweden, Norwegen und Island probiert. Und ich bin immer wieder überrascht, wie unterschiedlich die Sorten doch schmecken – von ganz süß und klebrig bis salzig mit viel Salmiak ist alles dabei. Das ist überhaupt nicht vergleichbar mit unserem Haribo in Deutschland. Hehe.
Sieht meine Wohnung aus, wie bei IKEA?
Ein wirklich interessanter Bereich ist „Skandinavisch Einrichten“ oder „Schwedisch Wohnen“. Der Scandi-Style ist seit Jahren ein fester Trend in der Design- und Möbelbranche. Und natürlich reden wir hier auch über IKEA. IKEA hat skandinavisches Wohndesign für die Masse erschwinglich gemacht. Deshalb finde ich es immer etwas befremdlich, wenn Leute die Nase darüber rümpfen. Denn hätten wir nicht IKEA, würden nicht auch so viel kleinere Designer von dem Hype profitieren. Ich gehe mit, dass nicht alles von IKEA skandinavisch ist. Aber auch hier geht der schwedische Möbelhersteller in den vergangenen Jahren immer mehr zu seinen Wurzeln zurück, habe ich so im Gefühl. Die Linien werden klarer, ohne viel Schnickschnack und gut kombinierbar in weiß oder Holztönen mit anderen Marken. Einige Lieblingsstücke auf meinem Skandinavien-Blog.
Auch hier ist die Palette sehr vielseitig: Man findet natürlich viel Inspirationen beim dänischen Designhersteller Boconcept oder Bolia, beim Schweden „Design House Stockholm“, aber auch bei Mainstream-Ketten, wie DEPOT, Butlers und Co. Aber ich vertrete immer die Meinung, dass man die Einrichtung schlicht auswählen sollte. Das ist ja auch der Ansatz vom nordischen Style. Mit Wohn-Accessoires kann man dann viel varieren. Meine Lieblingsmarken sind da Applicata aus Dänemark, die lustigen Tiere von Kay Bojesen, den Hoptimisten und vieles mehr.
Skandinavien-Blogger auf Tour
In der Rubrik „Travel“ auf meinem Skandinavien-Blog versuche ich Insights von meinen Reisen an meiner Leser weiterzugeben. Das war anfangs nicht so einfach, denn eigentlich macht man die Fotos ja für sich privat als Erinnerung und auch die Erlebnisse vor Ort. Doch als Skandinavien-Blogger verschwimmen die Grenzen und man hat schnell den Dreh raus, was man jetzt privat macht und was als Blogger. Denn man möchte ja auch einzigartige und private Momente im Urlaub für sich behalten. Aber für den Blog gibt es immer viel Content nach einer Reise. Ich versuche immer einen Mix aus touristischen Sehenswürdigkeiten und Insider-Tipps auf meinem Skandinavien-Blog zusammen zu stellen.
Bisher war ich in Dänemark, Schweden und Norwegen. Finnland und Island stehen immer noch auf meiner Liste. Die Natur in Island muss ja wirklich atemberaubend sein, wenn ich mir all die Fotos im Internet ansehe. Auch Finnland reizt mich sehr. Das Land der tausend Seen, Rentiere und Saunen muss auch mal von mir bereist werden.
Oft werde ich auch gefragt, was denn mein Lieblingsland sei?
Es gibt in diesem Sinne kein Lieblingsland, weil jedes Land einzigartig ist. In Norwegen liebe ich die Kälte, den Schnee und die Fjorde. Dänemark beeindruckt mich mit den Sandstränden mit Dünen und Softeis in Kopenhagen. In Schweden war ich wirklich beeindruckt von den Elchen, Småland mit den weiten Wäldern und den Schärengärten an den Küsten.
Wie kann man sich Skandinavien nach Hause holen?
Ich sage immer: Das Jahr hat 365 Tage im Jahr. Natürlich kann man nicht all die Tage in Nordeuropa verbringen, deshalb muss man die Zeit von Urlaub zu Urlaub überbrücken. Das kann man gut mit Kleidung, also Fashion. Wenn ich meine Socken von Moods of Norway trage oder Happy Socks, habe ich immer den skandinavischen Lifestyle bei mir. Das kann aber auch ein Norwegerpullover, Islandpulli oder Strickmode aus Dänemark sein. Das muss jeder für sich selbst herausfinden. Ich kann nur sagen, dass es hilft. Oder es ist eben der Elch, den man sich auf die Anrichte stellt oder ein Troll aus Norwegen.
Skandinavische Lifestyle auf dem Skandinavien-Blog
Und da wären wir auch schon bei dem skandinavischen Lifestyle. Auch dafür gibt es keine Norm. Das interpretiert jeder anders für sich. Ich finde nur immer wieder interessant, dass wir alle täglich Kontakt damit haben und es nicht merken. Ich denke, dass IKEA klar ist. Fast jeder Haushalt hat IKEA. Was ist mit H&M? Haben wir nicht alle schon mal beim schwedischen Modehaus geshoppt? Was ist mit LEGO aus Dänemark? Ich habe mein halbes Leben mit LEGO verbracht und gebe immer noch Geld für die kleinen gelben Figuren aus.
Wer ist nicht schon mal mit einem Volvo gefahren? Wer hat noch nicht Knäckebrot von Wasa gegessen oder Marabou-Schokolade aus Schweden? Ich will damit nur sagen, dass wir täglich von Skandinavien umgeben sind. Und jetzt kann man sich die Frage stellen: Was ist an Schokolade schwedisch? Meine Antwort: Die ganze Firmenphilosophie schwingt natürlich immer bei so einem Produkt mit. Es wurde beispielsweise in Schweden entwickelt, designt oder auch hergestellt. Es gibt da noch viele andere Beispiele, wie dänisches Bier, finnisches Schokolade oder norwegische Lachs, der zwar aus Aquakultiren kommt, aber immerhin aus Norwegen.
Musik aus Skandinavien
Ähnlich ist es auch bei Musik. Wenn man im Skandinavien-Urlaub tolle einheimische Musik hört, kann man sich die heutzutage per Spotify auch mit nach Hause nehmen. Spotify ist übrigens ein schwedisches Unternehmen. Viele DJ’s koopieren mit skandinavischen Künstlern und gestalten Welt-Hits. Für mich war damals a-ha die einzige Band aus Norwegen, doch mittlerweile habe ich für mich so viele tolle Musiker aus Skandinavien für mich entdeckt. Hier geht es zur Rubrik Musik.
Bücher aus Skandinavien
Neben der Musikindustrie setzen auch Verlage immer mehr auf Skandinavien. Es gibt einen regelrechten Boom mit Büchern mit, von und über Skandinavien. Das sind Krimis, Sachbücher und viele Kochbücher. Das ist auch eine gute Möglichkeit, um sich Skandinavien nach Hause zu holen. Alle Bücher, die ich auf meinem Blog besprochen habe, findest Du hier.
Was ich an Skandinavien so liebe?
Ich mag einfach vieles, die Menschen, die anfängliche Distanz und trotzdem sehr große Gastfreundlichkeit. Ich brauche keine Menschen um mich herum, die mir direkt um den Hals fallen und mir die ganze Lebensgeschichte erzählen. Da gefällt mir der Erstkontakt zu Skandinaviern sehr. Ich mag außerdem sehr die weiten Landschaften mit dem Blick auf den Fjord, aufs Meer oder aufs Gebirge. Ich merke richtig, dass mein Gehirn dann entspannt und viele Eindrucke sammelt.
Oft fühlt man sich so klein in der skandinavischen Natur, weil alles so groß ist. Die Dimensionen verschieben sich und man wird ganz bodenständig und denkt über den Sinn des Lebens nach. Mir geht das jedenfalls so. Ich mag die Tiere, wie Wale, Rentiere, Elche, Papageitaucher und auch die vielen Schafe. Ich mag die langen Sommertage mit Mittsommer in Schweden und die langen, dunklen Wintertage in Nordnorwegen. Leider habe ich bisher noch keine Polarlichter gesehen. Aber für 2017 ist das geplant. Ich mag die Postschiffe von Hurtigruten, rote Holzhäuser, Köttbullar, schwedische Serien, Krimis, … Ich bin einfach infiziert vom Skandinavien-Virus.
Ja, ich hoffe, ich konnte Euch einen kleinen Einblick geben in meine Welt als Skandinavien-Blogger und meinen Blog. Danke fürs Lesen! Stefan