Hej von ganz oben in Dänemark: Nordjütland mit dem Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr & Skagen stehen heute auf dem Plan. Früher haben Bekannte meiner Mutter immer in den 1980ern immer Urlaub mit den Kindern im Ferienhaus in Dänemark gemacht. Nach der Reise gab es dann den gemeinsamen obligatorischen Videoabend mit den Aufnahmen der VHS-Kamera. Wir schauten uns den Besuch im LEGOO-Land an, das Ferienhaus in den Sanddünen, immer gab es Softeis und auch einen Tag in Skagen. Ich war als Kind niemals in Dänemark gewesen. Damals hatte ich mich aber immer gefragt, wie das mit den Meeren funktioniert. Denn in Skagen trifft die Ostsee auf die Nordsee oder anders herum. Damals hatte ich mir vorgenommen, dass ich auch mal dort hin möchte. Okay, es hat nun ein paar Jahre gedauert, aber 2019 war ich endlich da mit dem Wohnmobil und konnte mir diesen Wunsch aus der Kindheit erfüllen. Wenn mir jemand gesagt hätte, dass man dort auch kleine Robben sehen kann, wäre ich vielleicht schon eher hingereist. Doch nun ist es so, wie es ist. Ein weiteres Highlight in Nordjütland ist der Leuchtturm Rubjerg Knude Fy, den ich vor dem Umzug noch kurz besuchte. Viel Spaß jetzt im Norden Dänemarks – mehr dazu auch in meinem Dänemark-Podcast DER NØRD.
Meine Wohnmobil-Reise durch Dänemark auf einen Blick
- Tag 1: Montag, 19. August 2019: Osnabrück – Eckernförde – 272 km
- Tag 2: Dienstag, 20. August 2019: Eckernförde – Vejle – Vamdrup – 224 km
- Tag 3: Mittwoch, 21. August 2019: Vamdrup – Rømø – Ribe- Vejers Strand – 174 km
- Tag 4: Donnerstag, 22. August 2019: Vejers Strand – Blåvandshuk – Hvide Sande – Ringkøbing – Galten – 221 km
- Tag 5: Freitag, 23. August 2019: Galten – Aarhus – Hadsund – 98 km
- Tag 6: Samstag, 24. August 2019: Hadsund – Aalborg – Aalbæck – 134 km
- Tag 7: Sonntag, 25. August 2019: Aalbæck – Skagen – Rubjerg Knude Fyr – Vamdrup – 376 km
- Tag 8: Montag, 26. August 2019: Vamdrup – Rømø – Brokdorf – 207 km
- Tag 9: Dienstag, 27. August 2019: Brokdorf – Osnabrück – 287 km
- Tag 10: Mittwoch,28. August 2019: Abgabe
Sommer in Nordjütland
Nach einer Nacht mit dem Wohnmobil auf einem Reiterhof, wo es einfach so schön war, ging es dann noch ein Stückchen weiter in den Norden von Jütland. Das Ziel war Skagen im Norden Dänemarks. Im Wohnmobil waren die Seitenfenster komplett unten. Die Sonne schien, es roch nach Sommer und der warme Wind strömte ins Fahrzeug. Spotify sorgte für tolle Sommer-Musik und mein Blick wanderte hin und her. Wo ist denn endlich Skagen? Wie wird es da sein? Wann sind wir endlich da? Das kann doch nicht sein, dass zwei Meere aufeinander treffen, oder? Ich war voller Vorfreude.
Skagen: Ein Rucksack voller Sand
Durch Skagen bin ich letztendlich nur kurz durchgefahren und auf dem Rückweg in einem Supermarkt gewesen. Wenn ich das richtig sehe, ist Skagen gar nicht der nördlichste Punkt Dänemarks, sondern Grenen. Dort ist auch der Parkplatz, wo man mit dem PKW oder Wohnmobil parken kann, um dann ging es weiter um an den Strand zu kommen. Wichtig ist hier zu erwähnen, dass Ihr Euch unbedingt etwas zu trinken mitnehmt sowie alle zum Fotografieren und Wertsachen. Denn der Strand ist doch ein Stückchen weit entfernt und man kann nicht einfach so schnell zurück zum Auto und was Vergessenes holen. Und direkt am Meer gibt es keinen Kiosk oder so.
Der Weg ist das Ziel – ist er auch richtig?
Insgesamt gibt es drei Möglichkeiten, um an den Strand zu kommen. Wer nicht gut zu Fuss ist, kann mit dem Trecker im Anhänger zum Meer gefahren werden. Das kostet ein paar Kronen, ist aber super bequem. Ihr könnt aber auch bis zum Strand wandern. Für diese Variante habe ich mich entschieden. Ich bin einfach den Weg gegangen, den auch die Trecker fahren. Tiefer Sand, kaum Wind und viel Hitze. Tolle Entscheidung. Haha. Der Weg kam mir endlos vor. Dafür war es schön still, man hörte nur die Natur und konnte viele Sanddorn-Sträucher entdecken. Es war interessant zu sehen, wie die Flora immer weniger wurde von kleinen Bäumen und Sträuchern bis man dann letztendlich nur noch Sand hat.
Ihr könnt aber auch einen anderen Weg gehen, der viel besser ist. Dieser führt direkt an der Küste entlang. Ihr könnt barfuss durchs Wasser gehen. Dieser Weg ist bequemer und kühlt mehr ab. Dafür ist diese Strecke aber auch voll mit anderen Menschen. Mit viel Glück könnt ihr dort auch schon kleine Seehunde sehen.
Seerobben in Skagen Nordjütland, Dänemark
OMG!!!! Kleine Seehunde aka Robben! Wieso hat mir das niemand im Vorfeld gesagt? Ich liebe Seehunde. Doch fangen wir vorne an. Nach einer kleinen Wanderung durch die Sanddünen mit Sanddorn-Sträuchern erreichte ich den Strand. Schon von weiten konnte man eine Menschentraube erkennen. Schnell wurde auch der Grund klar: Dort lag eine kleine Robbe am Stand. Da sie sich zunächst nicht bewegte, befürchtete ich schon, dass sie tot sei. Aber sie lag nur in der Sonne und gönnte sich ein Sonnenbad. Ganz wichtig bei kleinen Robben und generell Sehhunden ist, dass man sie auf keinen Fall berührt, denn sonst erkennen die Eltern das Jungtier nicht mehr und es sind halt auch Wildtiere. Deshalb gab es eine Linie im Sand, die die kleinen Heuler schützen sollte.
Respekt: Seehunde brauchen genügend Abstand!
Doch leider gibt es immer wieder Menschen, die diesen Abstand nicht respektiert haben und zu nah an das Tier gegangen sind. Das hat mich so sauer gemacht. Ich habe in kurzer Zeit so viele Menschen darauf aufmerksam machen müssen, dass sie sich doch bitte an den Abstand halten sollen. Aber gut, die Leute wollen nur ein tolles Instagram-Selfie und denen ist das Wohl der Tiere egal? Eine Situation eskalierte sogar als ich eine Frau anschrie, weil sie dem Tier zu nah kam. Eigentlich wäre es doch ganz gut, wenn hier Freiwillige sich um die Tiere kümmern würden, oder?
Danach ging es dann ans Meer. Endlich! Mein Kindheitstraum hier in Nordjütland erfüllte sich! Dies ist ein weiterer magischer Moment in meinem Leben. Ich stand also, so wie viele andere mit einem Bein in der Nordsee und mit einem Bein in der Ostsee. Toll. So magisch war es dann am Ende aber auch nicht mehr. Weil die Robben alles übertroffen hatten. Es ist dennoch schon interessant zu sehen, wie die Wellen aus zwei Richtungen dann ans Lands kommen und irgendwie versucht man im Kopf das zu verstehen: Warum sind das zwei Meere? Warum ist das nicht eine Suppe? Es gibt doch keine Grenze im Wasser. Und wie entsteht die Wellen? Doch das würde hier zu weit führen.
Wieder zurück zum Wohnmobil
Auf dem Rückweg nutze ich den Weg am Meer entlang zurück zum Parkplatz. Von hier habt Ihr einen guten Blick auf den grauen Leuchtturm von Skagen (Der Grå Fyr). Falls Ihr Euch wundert, was das für ein Kasten dort am Strand ist? Das ist kein Kulisse von Star Wars sondern alter Bunker aus der Vergangenheit. Es gibt viele Bunker an der dänischen Küste. Wer sich dafür interessiert, wird große Freude haben. Ich mag lieber die Natur, die Dünen und einen Schluck kaltes Wasser direkt aus dem Rucksack, der nach der Strand-Wanderung auch ein wenig Sand mit nach Hause brachte als Erinnerung an diesen schönen Ort.
Rubjerg Knude Fyr, der wohl schönste Leuchtturm in Dänemark
Ein Highlight in Nordjütland ist unbestritten der Rubjerg Knude Fyr Leuchtturm. Er ist wohl der bekannteste Leuchtturm Dänemarks aus zahlreichen TV-Dokus. Früher war fast in der Düne verschwunden und von Sand umhüllt. Als ich dort war 2019 wurde er bereits freigelegt und danach zog er um. Was? Ein Leuchtturm kann doch nicht umziehen. Oh doch. Denn er drohte von der Küste zu fallen, da diese immer mehr abbröckelte. Auf der Webseite der Tagesschau könnt Ihr Euch den Umzug anschauen. Doch wie kommt man zu diesem schönen Leuchtturm?
Ja, auch hier musste man ein Stückchen gehen, etwa 30 Minuten vom Parklatz aus, wo man aber kostenlos parken kann. Zwar gab es ebenfalls einen Trecker hier mit einem Anhänger, um zum Ziel zu gelangen doch ich wollte laufen. Nach der kleinen Wanderung zum Strand vorher in Grenen, hatte ich noch ein wenig Energie. OK… zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, wie weit und steil es werden würde. Doch der Ausblick und der Leuchtturm machen es am Ende wieder gut. Auf dem Weg dorthin kann man kleine Schafe sehen und sogar mit etwas Glück auch Eidechsen.
Doch der Leuchtturm selbst ist nur allein ein Highlight dort an der dänischen Ostsee-Küste. Schon allein der Blick von oben herab aufs Meer ist so wunderschön. Der Sand ist rot-gelb vom Gestein her. Allerdings sollte man ein wenig schwindelfrei sein, wenn man sich an den Rand traut. Und Ihr solltet bitte extrem aufpassen, dass Ihr nicht runterstürzt!
Rubjerg Knude Fyr richtig fotografieren
An den Bildern könnt Ihr schon erkennen, dass es wichtig ist aus welchem Winkel man den Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr fotografiert. Direkt davor sieht man all die Vorbereitungen für den Umzug. Aber wenn man sich vor die Düne stellt, bekommt das Fotomotiv die nötige Tiefe und Schönheit.