Meine Tipps für Südjütland: Tønder, Ribe & Esbjerg

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Tønder, Ribe & Esbjerg – Südjütland hat so viel zu bieten. Hej, wer wie ich, eine Woche Urlaub auf der dänischen Nordsee-Insel Rømø macht (hier gibts meine 10 Tipps für Rømø) sollte unbedingt auch einen Abstecher aufs Festland machen. Denn dort gibt es nicht nur größere Supermärkte, wo man alles für die Insel einkaufen kann. Nein, dort befinden sich viele kleine gemütliche Städtchen, die nur drauf warten entdeckt zu werden. Da ist zum einen das älteste Städtchen Ribe, was ich 2019 schon mal mit dem Wohnmobil besucht habe und direkt an der Nordsee die Stadt Esbjerg mit dem Fischerei- und Seefahrtsmuseum. Das schauen wir und in diesem Blog-Artikel mal genauer an und auch die Stadt Tønder, die direkt an der deutsch-dänischen Grenze liegt. Tønder ist ein Pflichtprogramm, wenn ihr auf dem Weg nach Rømø seid. Warum? Das erfahrt Ihr jetzt. Solltet Ihr noch einen Urlaub in den Herbstferien in Dänemark planen, ist das genau richtig für Euch.

Tønder – Hans J. Wegner und viele Stühle

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Als ich 2019 in Süddänemark mit dem Wohnmobil unterwegs war, wollte ich unbedingt nach Tønder, hatte es aber zeitlich nicht geschafft. Nun 2020 habe ich es geschafft und sogar zwei Mal. Es war Liebe aus den ersten Blick. Das leckere Smørrebrød im Restaurant ROS ist nicht nur frisch zubereitet, es ist auch verdammt lecker. Ein kurzer Besuch im Kunstmuseum und einmal die Fußgängerzone entlang schlendern, die mit kleinen dänischen Flaggen geschmückt ist, gehört neben Hotdog, Softeis, dänischen Gebäcken zum Pflichtprogramm. Ein Abstecher in die vielen kleinen Design-Läden lohnt sich ebenso, wie ein Besuch in der alten Apotheke (Det Gamle Apotek) in der Østergade 1. Von da könnt ihr die Innenstadt erobern. Kostenlos parken in Tønder könnt Ihr übrigens zum Beispiel für zwei Stunden in der Spikergade.

Smørrebrød in Tønder, Dänemark

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Ein Besuch in Tønder könnte mit einem dänischen Lunch im Restaurant ROS beginnen, das sich im Hostrup Hotel in der Søndergade 30 befindet. Hier gibt es von 11:00 bis 15:30 Uhr so unglaublich leckeres Smørrebrød. Also dieses typisch üppig belegte Roggenbrot mit salziger Butter und vielen frischen Zutaten. Ich hatte das Sprød fiskefilet med hjemmelavet remoulade, tyttebær og dild. Auf deutsch: ein knuspriges Fischfilet mit hausgemachter Remoulade, Preiselbeeren und Dill für 69 Dänische Kronen (9,20 Euro). Ob es gut geschmeckt hat? Schaut auf das Bild und überzeugt Euch selbst. Die verschiedenen Brote befinden sich auf der Speisekarte.

Tønder Kunstmuseum mit Stuhl-Sammlung im Wasserturm

Im Wasserturm des Tønder Kunstmuseums findet Ihr seit 1998 auf acht Etagen eine beeindruckende Sammlung und mit 36 Hans J. Wegner Stühlen sowie seinem Lebenswerk. Entweder fährt man mit dem Fahrstuhl ganz nach oben und beginnt mit dem atemberaubenden Ausblick über die Stadt und geht dann die Treppen runter und entdeckt auf jeder Etage die Designer-Stühle, die man auch zum Sitzen ausprobieren kann. Oder man geht zu Fuss die Treppen hoch und belohnt sich am Ende mit dem Ausblick. Ich habe letzte Variante gewählt, um das verstrichene Sportprogramm auszugleichen. Übrigens hat Hans J. Wegner dem Museum die Stühle geschenkt, weil er in Tønder geboren und aufgewachsen ist. Mehr darüber kannst Du hier nachlesen.  Adresse: Wegners Plads 1.

Neben der permanenten Hans J. Wegner-Ausstellung gibt es auch wechselnde Ausstellungen mit dänischer und nordeuropäischer Kunst aus dem 20. und 21. Jahrhunderts. Der Eintritt liegt bei 95 Kronen und muss auch bezahlt werden, wenn man sich nur die Stühle von Hans. J. Wegner ansehen möchte. Webseite des Museums.

Möbel-Shoppen bei Møbelhuset 2

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OMG. Kennt Ihr diese Möbelgeschäfte, wo man direkt einziehen möchte? Diesen Moment habe ich immer bei Illums Bolighus. Ich schwebe dann auf der Wolke Sieben des skandinavischen Designs und richte in meinem Kopf mein Zuhause mit all den dänischen Möbeln ein und platziere jedes Wohnaccessoire im Skandi-Look. – So erging es mir auch im Møbelhuset 2 in der Fussgängerzone von Tønder. Ihr findet den Möbel-Laden mit 5000 Quadratmetern in der Vestergade 35-39. Aktuelle Öffnungszeiten sind hier zu finden.

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Die Auswahl an skandinavischen Design-Marken ist riesengroß: Von modernen Regalen, Sofas, Esstische, Sessel, Leuchten bis hin zu Designklassikern, wie Möbel von Fritz Hansen und natürlich u.a. auch Stühle von Hans J. Wegner.

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Viele Stühle, wie der beliebte Y-Stuhl CH24 von Hans J. Wegner werden über die dänische Möbelmarke Carl Hansen & Søn vertrieben. Eine große Auswahl findet Ihr im Showroom von Møbelhuset 2.

Weihnachtsmarkt in Tønder

Ich habe ihn selber noch nicht besucht, aber Tønder soll auch einen hyggeligen Weihnachtsmarkt haben. Dann wird die ganze Fußgängerzone mit Girlanden aus Tanne und Lichtern geschmückt. Und schon im Sommer sah die Fußgängerzone so gemütlich aus. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie wunderschön es dann im Winter ist. Kleine Weihnachtsbuden und ein großer Tannenbaum auf dem Marktplatz sorgen für die restliche Weihnachtsmarkt-Stimmung. Und wem das nicht reicht, bekommt auch Glühwein und Gebäck.

Ribe – älteste Stadt Dänemarks

Über Ribe habe ich Euch in diesem Beitrag schon viel gschrieben. Dieses Mal gab es wieder ein leckeres Softeis bei Isvaflen in der Fussgängerzone, die bereits in der Saltgade 10 beginnt. Viele kleine Läden mit Deko, Essen, Souvenirs, Mode, Hotdogs und Büchern reihen sich in der Fußgängerzone auf. Ein Blick auf den Dom ist obligatorisch sowie etwas durch die Altstadt in Ribe zu bummeln und sich auf eine der vielen gemütlichen Bänke zu setzen.

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Kleiner Shopping-Tipp für Ribe: Minifabrikken, Sct Nicolaj Gade 1A – Ribe.

Esbjerg

Lohnt sich ein Besuch im Fischerei- und Seefahrtsmuseum in Esbjerg?

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Ein ganz klares Ja! Dieses Museum ist etwas für die ganze Familie. Ich hatte an einem sonnigen Montagnachmittag genau zwei Stunden Zeit mir das Museum anzuschauen, weil ich vorher noch in Ribe war. Und genau dann habe ich mir die Frage gestellt: Lohnt es sich jetzt noch in so kurzer Zeit ins Museum zu gehen? Die Preise variieren und können hier nachgeschaut werden. Ich habe 125 Kronen bezahlt und bereue es nicht.

Robbarium

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Im Außenbereich ist ein großes Becken, Robbarium, mit Robben und Seehunden. Da kaum etwas los war, konnte ich die Zeit mit den Tieren genießen. Sie schwammen hin und her, tauchten auf und ab und haben sich kurz in der Sonne gebadet. Sehr hyggelig. Direkt nebenan ist ein kleines Gehege mit Eiderenten, Brandgänsen, Pfeifenenten und Säbelschnäblern. Beide Bereiche repräsentiereren, wie das ganze Museum, den Nationalpark Wattenmeer mit seinen Tieren und Pflanzen.

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Ozeanarium

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Im Gebäude selbst befinden sich viele kleine Aquarien mit Fischen, Seesternen und Krebsen. Der Höhepunkt ist dann ein großes Salzwasser-Aquarium- das Ozeanarium – mit fast 100.000 Litern Salzwasser, das aus dem Wattenmeer vor Esbjerg hereingepumpt wird. In dem Aquarium befinden sich unter anderem Katzenhaie, Nagelrochen, Heilbutt, Kabeljau, Meeraale, Doraden und Meeresforellen.

Freilufthafen

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Der Freilufthafen zeigt sehr anschaulich und interaktiv in einer Werft, wie früher Schiffe gebaut wurden. Es können all die einzelnen Stationen, wie die Werkstatt der Schiffbauer, Schmiede, usw. besucht werden und sobald man auf die Knöpfe drückt, kommen Sounds aus Lautsprechern.

Wer sich für Bohrinseln interessiert, ist in dem Offshore-Bereich sehr gut aufgehoben. Hier ist auch alles interaktiv. Mit einem virtuellen Flug fliegt Ihr auf eine Bohrinsel. Denn Esbjerg versorgt die Bohrinseln in der dänischen Nordsee. Und all das erfahren wir in der Austellung. Ihr könnt auch vor einem Panorama mit einer aufwändigen Animation erleben, wie es ist eine Bohrinsel bei Wind und Wetter zu erleben.

Mein Fazit

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Wer in der Nähe von Esbjerg ist, sollte unbedingt das Museum für Fischerei und Seefahrt besuchen. In zwei Stunden lässt sich alles anschauen, aber besser sind vielleicht drei Stunden. Sollte es regnet, könnt Ihr mit Kindern auch einen halben Tag in dem Museum verbringen. Es gibt viel zu erleben. Generell sind die Museen im Norden immer kinderfreundlich und interaktiv gestaltet. So kommt keine Langeweile auf. Kinder bezahlen übrigens keinen Eintritt. Ein großer Spielplatz auf dem Museumsgelände lädt zum Picknicken und Spielen ein. Für Alle, die sich für historische Ereignisse interessieren, lohnt sich ein Besuch im Bunker, der direkt neben dem Spielplatz ist. es gibt genügend Toiletten, auch für Menschen mit Einschränkung.

Auch wenn mein Besuch während der Pandemie war, habe ich mich sehr sicher gefühlt. Überall stehen Desinfektionsmittel. Es waren kaum Menschen im Museum und wenn, dann wurde der Mindestabstand eingehalten. Das Tragen einer Maske ist möglich, aber nicht Vorschrift. Stand September 2020.

Menschen am Meer in Esbjerg

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Direkt gegenüber vom Museum befindet sich die großen, weißen Skulpturen mit dem Namen „Die weißen Riesen“ oder auch „Die weißen Männer“, die aufs Mer schauen. Das Gesamtkunstwerk aus Beton vom Künstler Svend Wiig Hansen ist neun Meter hoch und wurde am 28. Oktober 1995 errichtet. Die Skulpturen sollen die Verbindung von Mensch und Natur darstellen. Wenn Ihr schon beim Museum seid, könnt Ihr das Auto dort stehen lassen und zu Fuss rübergehen. Ihr könnt aber auch bei den Skulpturen parken. Es ist nicht nötig Eintritt zu zahlen, alles ist kostenlos und ein wunderbares Fotomotiv. Adresse: Sædding Strandvej 1 in Esbjerg.

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Wenn noch Zeit ist…

… lohnt sich ein kurzer Abstecher in Højer. Dort steht die höchste Holländerwindmühle in Nordeuropa. Sie stammt aus dem Jahr 1857.

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Ganz in der Nähe befindet sich die Vidå-Schleuse. Alles sieht nach Holland aus, das Land ist sehr flach und für Kinder ist das vielleicht ganz spannend. Dies ist aber keine Schleuse für Schiffe.

Was Ihr aber leider getrost überspringen könnt, ist ein Besuch beim Ecco-Outletshop mit Schuhen in Bredebro. Eigenlich bin cih ein großer Fan von den Ecco-Schuhen. Aber ich war sehr enttäuscht von der kleinen Auswahl und den doch hohen Preisen. So habe ich mir kein Outlet vorgestellt. Also dafür lieber mehr Zeit in Tønder verbringen.

Stefan Nørd
Stefan Nørdhttp://www.NordicWannabe.com
Skandi-Podcaster, Content Creator & Nordic Pioneer, der ein modernes nordisches Leben führt, sein Zuhause skandinavisch einrichtet und mit viel Leidenschaft über seine Reisen durch Nordeuropa berichtet. 2011 war ich das erste Mal in Norwegen und habe mein Herz an Nordeuropa verloren. Diese Liebe hält nun schon viele Jahre mit Hygge, Einrichtungstipps, Rezepten und vielen Zimtschnecken.

Mehr dazu in meinem Skandi-Podcast

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