Rezension: Leben und Kochen wie in Bullerbü

LebenBücherRezension: Leben und Kochen wie in Bullerbü

Das Buch wurde vom Kailash-Verlag zur Verfügung gestellt.

Wer kennt sie nicht? Die Geschichten von Astrid Lindgren mit den Kindern aus Bullerbü? Das sind  Lisa, Inga, Britta, Olle, Bosse, Lasse und Kerstin. Heile Welt, viel Natur, rote Schwedenhäuser und nun wollen Sarah Schocke und Lotte Reinhardt uns mit dem Buch „Leben und Kochen wie in Bullerbü“ das Essen und die Kultur aus Schweden bzw. Skandinavien näher bringen. Ob es den Autorinnen gelingt?

Über die Autorinnen:

Sarah Schocke ist studierte Ökotrophologin und arbeitet selbstständig als Autorin und Fachjournalistin mit dem Schwerpunktthema Ernährung und Genussküche.

Die Dänin Lotte Reinhardt ist Lehrerin und Gründerin der Kochschule „Kochmal“.

Über das Buch:

Das Buch ist nach Jahreszeiten aufgebaut und zitiert immer wieder Passagen aus Astrid Lindgrens „Wir Kinder aus Bullerbü“. Es beginnt im Frühjahr und endet im Winter. Nach einem kurzen Vorwort und der Sehnsucht nach einem ruhigeren Leben und weniger Stress, wie scheinbar in Skandinavien, geht es los mit dem Frühling.  Dann wird es etwas unstrukturiert:  es geht um Bügelbilder für Kissen und leere Konserven-Dosen, die man noch fürs Upcycling nutzen kann. Da stellt sich einem natürlich die Frage, was das mit Skandinavien zu tun hat? Denn es wird nicht mal skandinavisches Design gezeigt. Dann geht es zu einem Restaurant in Kopenhagen und eine New Nordic Diet, die sich dadurch auszeichnet, dass man regionale Speisen unter ökologischen Aspekten bevorzugen soll. Dann gehen die Autorinnen auf die mediterrane Ernährung ein und schließlich auf Deutschland. Spätestens hier hat der Leser den Anschluss verloren. Ich hätte mir gewünscht, dass es hier einen roten Faden gibt. – Ab Seite 30 kommen (endlich) die ersten Rezepte mit u.a. Lammkeule, Lachs, Lefser, Knäckebrot und Lakritzeis. Leider sind nicht alle Rezepte bebildert.

Im Kapitel „Sommer“ steht das Mittsommerfest im Mittelpunkt. Das glückliche Leben der Skandinavier wird mit einer Studie dargestellt und schnell wird es wieder holprig  mit den Übergängen. Nun gut. Nach ein paar Rezepten und einem Intermezzo über Kräuter (Aber sind das Kräuter, die auch in Skandinavien wachsen? Man bekommt keine Antwort) gibt es eine Auswahl der Sommer-Rezepte: Hering, Holunder- und Blaubeerkreationen. Das Kapitel „Herbst“ beginnt mit ein paar Informationen über Dänemark und Kinder, die im Kindergarten keinen Zucker bekommen. Auch hier frage ich mich, wo der Bezug zu Bullerbü und Schweden ist? Weiter geht es mit einer Zuckerbäckerei und selbst gemachten Drops. Dann mit Brot backen und Reh, Fischfrikadellen, Lachs und Zimtschnecken.

Und schon sind wir im „Winter“: hier geht es um Eisbaden und finnische Saunen sowie den Weihnachtsmann.Im Sommer hieß es noch, dass Mittsommer zu den wichtigsten Festen des Jahres gehöre und nun sei Weihnachten das wichtigste Fest der Schweden…Als Rezept gibt es unter anderem Weihnachtsschinken, Köttbullar, braune Kekse und Klejner. Ganz nebenbei: Ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis zeigt, dass leider nicht die Seitenzahlen in diesem Buch passen.

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Kurz noch zu der Verarbeitung des Buches. An der Stelle, wo das Buch gebunden wurde, blättert der Druck ab (also das rote Cover). Dies sieht sehr unschön aus, wenn man das Buch ein paar Mal aufgeschlagen hat.

„Leben und Kochen wie in Bullerbüll“, gebunden, ist im Kailash-Verlag für 14,99 Euro erschienen unter ISBN 978-3-424-63090-9.
Stefan Nørd
Stefan Nørdhttp://www.NordicWannabe.com
Skandi-Podcaster, Content Creator & Nordic Pioneer, der ein modernes nordisches Leben führt, sein Zuhause skandinavisch einrichtet und mit viel Leidenschaft über seine Reisen durch Nordeuropa berichtet. 2011 war ich das erste Mal in Norwegen und habe mein Herz an Nordeuropa verloren. Diese Liebe hält nun schon viele Jahre mit Hygge, Einrichtungstipps, Rezepten und vielen Zimtschnecken.

Mehr dazu in meinem Skandi-Podcast

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Mir fällt es leider sehr schwer etwas Positives über dieses Buch zu schreiben. Das Cover ist sehr nett gestaltet und auch die Rezepte für sich allein sind sehr gut, wenn auch sehr klischeehaft. Als Kochbuch ist es ausreichend. Der Versuch die Rezepte mit einem roten Faden zu verbinden, ist meiner Meinung nach leider überhaupt nicht in diesem Buch gegeben und es fehlt an Authentizität. - Wenn ich ein Buch über Bullerbü lese, möchte ich Inhalte aus Schweden und nicht immer nur Dänemark, weil die Co-Autorin aus Dänemark kommt. Und ich möchte auch keine allgemeinen Tipps zur Ernährung, die wirklich nach Ökotrophologie klingen. Ich möchte abgeholt werden und in die schwedische Welt von Bullerbü eintauchen. Ich möchte keine allgemeinen Dekotipps. Ich kann leider dieses Buch nicht weiterempfehlen, weil es dafür doch andere gute (Koch)- Bücher aus Skandinavien gibt. Rezension: Leben und Kochen wie in Bullerbü