Das Buch „Rotwein für drei alte Damen oder Warum starb der junge Koch?“ wurde unentgeltlich vom Kiepenheuer & Witsch (KiWi)-Verlag zur Verfügung gestellt
Muttertag steht vor der Tür und passend möchte ich Euch ein Buch vorstellen, was vor einiger Zeit in meinem Briefkasten lag. Sehr überraschend. Da ich in den vergangenen Monaten viel unterwegs war, hatte ich wenig Zeit zum Lesen. Doch nun habe ich es endlich durchgelesen und ich möchte Euch den Bestseller aus Finnland „Rotwein für drei alte Damen oder Warum starb der junge Koch“ von der finnischen Autorin Minna Lindgren vorstellen. Das Buch mit 288 Seiten erschien im Kiepenheuer & Witsch (KiWi)-Verlag für 14,99 Euro. Das perfekte Geschenk zum Muttertag?
Kurz etwas über das Cover, was sehr aufwändig gestaltet wurde. Es zeigt Rosen, wie früher die kleinen Bildchen, die man sammelte. Oft hatten die auch Glitzer. Der Rest ist in grau gehalten mit Zeichnungen. Eine Spritze, ein Haus mit Flügeln, ein Vogel im Käfig, eine Kochmütze und natürlich die Straßenbahn in Helsinki, die eine wichtige Rolle spielt in diesem Buch. Manche Wörter sind geprägt und sorgen für eine tolle Haptik.
Über die Autorin:
Minna Lindgren ist im Jahr 1965 geboren. Lindgren? Ja, richtig gelesen. Und es handelt sich hier nicht um die schwedische Autorin Astrid Lindgren. – Minna Lindgren ist Journalistin und Bestsellerautorin aus Helsinki, Finnland. Ihre Romane mit Geschichten aus dem Altenheim „Abendhain“ wurden international gefeiert und in vielen Ländern veröffentlicht.
Über den Inhalt:
Bevor ich etwas über den Inhalt schreibe, muss ich kurz etwas erwähnen. Bei „Rotwein für drei alte Damen oder Warum starb der junge Koch“ hatte ich zunächst falsche Erwartungen. Ich hatte irgendwo aufgeschnappt, dass es ähnlich sein solle, wie Miss Marple. Also ein Krimi mit einer alten Frau. Die Hauptfiguren dieses Buches sind zwar alt, aber mir fehlte die Spannung. Als ich dann mit dem Buch fertig war, habe ich für mich das Fazit gezogen, dass es kein gewöhnlicher Krimi ist. Denn beim Lesen hatte ich eher den Eindruck von „stop & go“. Es gab Hinweise auf die Lösung, aber dann ging die Handlung wieder weiter. Für mich war diese Lektüre eher ein Buch über Freundschaften im hohen Alter und der Umgang mit alten Menschen in einem Altenheim. Auch die Tatsache, dass man den PflegerInnen vertrauen muss, wenn man sein Leben in deren Hänge legt, ist hier ein wichtiger Faktor.
Früher oder später erwischt es uns alle. Wir können nicht mehr alleine leben und kommen in ein Heim. Was dort mit einem passiert, möchte man sich jetzt noch nicht ausmalen. Doch was ist, wenn man nicht mehr ernst genommen wird? Was wird aus den persönlichen Gegenständen, wenn die Verwandten alles ausräumen und verschenken? Was ist, wenn man sich den Pflegekräften blind hingeben muss? Was ist, wenn man sein Leben nicht mehr selbst bestimmen kann? All diese Fragen haben mich bewegt als ich das Buch von Minna Lindgren las. Vielleicht schenke ich dem Buch auch mehr Tiefgründigkeit als es eigentlich zeigen möchte?
Ich will nicht viel über die Handlung verraten, denn sonst müsste man sich das Buch nicht mehr kaufen. Aber ein paar Worte sind okay: Drei Damen, über 90 Jahre, Siiri, Irma und Anna-Liisa leben in dem Altenheim „“Abendhain“. Der einen geht es gesundheitlich besser, der anderen schlechter. Doch insgesamt sind sie ein tolles Team, die Freundinnen. Doch eines Tages geschehen merkwürdige Dinge in dem Heim und die drei Damen ermitteln auf eigene Faust. Dabei gerät sogar die liebevolle Oma Irma in Gefahr. Eigentlich verbringen die drei in der Seniorenresidenz sonst Ihren Tag mit Rotwein trinken und Karten spielen mit einem „Botschafter“. Doch dann stirbt der junge Koch Tero und viele Fragen bleiben offen. Welche Rolle spielen dabei die Oberschwester und die Heimleiterin vom Abendhain? Und welchen Auftrag hat der neue „Freund“ von Siiri? Es ist, wie im echten Leben. Man weiß nicht immer sofort, wer zu den Guten oder zu den Bösen gehört. Außerdem gibt es viele kostenlose Fahrten mit der Straßenbahn durch Finnland und man kann sich im inneren Auge die Stadt etwas vorstellen. 🙂