Es gibt Orte in Norwegen, die sind einfach magisch. Ohne Frage gehört die kleine Insel Røvær mit ihren 110 Einwohnern auch dazu. Sie ist 10 Kilometer von Haugesund an der Westküste Norwegens entfernt und man kommt ganz bequem mit dem Boot dort hin. In diesem Blogpost möchte ich Euch meine Eindrücke schildern und zeigen, warum sich ein Besuch auf die Insel lohnt. Denn hier ist scheinbar die Welt noch in Ordnung. Hier ist man einsam, wenn man möchte. Hier kann man die Seele baumeln lassen und einfach die Stille genießen. Hier gibt es den ersten Teil von Haugesund.
Mit der kleinen Fähre geht es fast täglich bis zu zehn Mal vom Hafenkai in Haugesund für 112 Kronen nach Røvær. Den Fahrplan findet Ihr hier.
Als ich das erste Mal zur Insel fuhr, war Sommer. Die Sonne schien und das Wasser war tiefblau. Etwas aufregend war es – ohne Frage. Würde es sehr schaukeln? Würde ich seefest bleiben? Was hatte ich schon zu verlieren? Ich wollte unbedingt nach Røvær, denn im Internet hatte ich einige beeindruckende Fotos gesehen. Die Insel sieht so aus, wie ich es mir immer in meinen Träumen ausgemalt hatte: Felsig, aber auch sattes grünes Gras, Holzhäuser und einen tollen Sandstrand. Hoffentlich waren meine Erwartungen an die kleine Insel nicht zu hoch? Ich stieg in die Fähre. Die Motorengeräusche ließen darauf schließen, dass es bald losgehen sollte. Es war laut und das Schiff vibrierte. Okay, es gab kein zurück mehr.
Leinen los – auf nach Røvær, Norwegen
Nach einem kurzen Wende-Manöver ging raus aus dem Hafen, vorbei an der Hafenpromenade. Da Sommer war, saßen viele Menschen in den Cafés oder flanierten am Wasser. Das Schiff machte Kurs auf die Insel. Das Tempo war mäßig, also sehr gemütlich. Unten sind Ledersitze in Reihen angeordnet, ähnlich wie bei einem Flugzeug. Die Tickets kann man an Bord bezahlen. – Jetzt im März saß ich hinten in der Lümmel-Ecke. Da ist es total gemütlich mit Decken. – Aber im Sommer bin ich nach dem Bezahlen rausgegangen. Vorbei an einer Werfthalle, einem Wikingerboot und einem Schiff, das die Ölplattformen versorgt, geht es hinaus aufs Meer. Das Schiff beschleunigte und ich setze mich hinein. Die Wellen schlugen gegen die Fensterscheiben und es ging auf und ab.
Okay, die Überfahrt dauert nur 15 bis 20 Minuten. Da hieß es Zähne zusammenbeißen. Und man wird für diesen Seegang wirklich belohnt. Kurz vor der Insel wurde die Geschwindigkeit wieder gedrosselt und das Schiff schwebte wie auf Wolken sanft an den Felsen vorbei in den Kern der Insel hinein. Neben mir ist es zunächst karg, aber dann kommen Häuser, Bäume und ein kleiner Hafen. Ich bin auf Røvær. Wow. Wie hübsch es hier ist, dachte ich.
Willkommen auf Røvær, Norwegen
Bin ich im Paradies oder immer noch in Norwegen? Ich glaube, dass sich auf Røvær die Grenzen zwischen Traum und Realität verschieben – so schön ist es dort. Der Hafen ist die perfekte Filmkulisse. Alles so klein und übersichtlich. Am Kai ist direkt ein kleiner Supermarkt, der heute neue Lebensmittel bekommt. Denn sie waren auch auf dem Schiff. Genauso wie eine Kiste voll mit Krebsen.
Das Wassergefährt ist also so ein kleines Hurtigruten-Schiff, dass auch Lebensmittel und Passagiere befördert. Wenn man das Schiff im Rücken hat, geht es links eine Brücke hoch. Von hier hat man einen zauberhaften Ausblick über den Hafen auf der linken Seite und die Einfahrt der Insel auf der rechten Seite. Natürlich mit kleinen Holzhütten, Felsen und Meer. Wenn man die Brücke weitergeht, kommt man zu einem Hotel. Es heißt Kulturhotell und ein Einzelzimmer kostet 990,00 Kronen. Ein Doppelzimmer liegt bei 690,00 Kronen pro Person.
Auf der Insel leben nur 110 Menschen und es gibt nur ein Auto. Also jeder kennt jeden? Ich ging die Brücke wieder zurück an die Kreuzung und machte mich in die andere Richtig auf, um die Insel zu erkunden. Was würde mich noch erwarten?
Sandstrand und Natur auf Røvær, Norwegen
Es ging etwas steil bergauf, aber war nicht sonderlich schwer. Dann eröffnete sich mir ein Blick auf das offene Meer, der unglaublich schön war.
Und ein Stückchen weiter fand ich dann den Sandstrand. Der Sand war so, wie man ihn
sich vorstellt. Gelber Sand und perfekt für das Sommerwetter. Leider hatte ich nicht mehr so viel Zeit und musste mit der nächsten Fähre wieder zurück zum Festland. Doch bevor ich wieder auf das Schiff ging, machte ich noch einen Abstecher in den Supermarkt. Davor lag eine dicke Katze und sonnte Ihr Fell. Hier in dem kleinen Supermarkt, okay in Deutschland wäre es eher ein Kiosk, gibt es aber alles, was man so braucht. Wenn man aus dem Supermarkt schaut, fällt der Blick direkt auf das rote Holzhaus Sjøhuset. Hier kann man auch übernachten. Wenn ich es richtig verstanden ist, ist es ein Hostel, was bei Kindergruppen sehr beliebt ist.
Zurück nach Haugesund, Norwegen
Kennt Ihr das? Ganz bestimmt. Die Rückfahrt ist immer schneller als die Hinfahrt. Es hieß noch mal für mich Zähne zusammenbeißen und den Wellen trotzen. Doch wie erwartet, ging die Zeit viel schneller rum. Die Häuser von Haugesund tauchten wieder auf. Die Geschwindigkeit wurde geringer, noch eine Kurve und die große Brücke war zu sehen, vor der das Schiff wieder festmachte. Ich war völlig fasziniert von meinen Eindrücken und hatte wohl einen magischen Ort in Norwegen gefunden. Die Landschaft dort ist gemacht wie in einem Bildband. Einfach schön und perfekt. Ich war mir sicher, dass ich wiederkommen würde. Und so war es auch. Im März, bei meiner Reise mit der AIDAcara, machten wir auch in Haugesund fest.
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Da die Stadt selbst nicht viel zu bieten hat, ging es wieder nach Røvær. Es regnete dieses Mal in Strömen, war kalt und diesig. Aber ich kann Euch verraten: Die Magie war immer noch da. Zwar war es nicht mehr so aufregend, wie beim ersten Mal. Die Sonne, der blaue Himmel und die Wärme fehlten. Aber es war immer noch schön. Irgendwie hat die Insel was. Ich weiß auch nicht. Aber wen mal in der Gegend sein sollte, muss unbedingt dort vorbeischauen. Ich habe es jetzt bei Sonne und Regen auf die Insel gewagt und es hat mich immer nur wieder bereichert. Man ist alleine mit sich und seinen Gedanken. Kein Lärm, kein Schmutz. Nur Natur und wenig Menschen. Also doch ein Paradies?