Klaus Bartels hat Recht, wenn er auf visitdenmark.de schreibt: Man solle bei der Hotdog-Bestellung nicht so tun, als könne man skandinavisch. Ich habe oft den Fehler gemacht, dass ich ganz stolz auf norwegisch einen Hotdog bestellt habe und dann kamen viele Nachfragen: Was für ein Würstchen? Welches Brot? Mit Zwiebeln? Mit Gurke? Mit Bacon? Gegrillt? Gekocht? Und dann muss man sich doch als NordicWannabe outen und sagen „sorry, just english!“ – peinlich. 🙂
Nun gut. Aber da muss man durch. Denn aufgrund der hohen Preise sind Hotdogs oft meine Hauptnahrung in Oslo. Egal, ob bei 7-Eleven, Narvesen oder an der Tankstelle, Pølser (Würstchen) muss sein! Man bekommt oft nur das Würstchen mit Brot und kann sich dann selber Saucen (Senf, Ketchup, Mayonaise, Remoulade oder Hotdog-Sauce) oder Chilli darauf machen. Zwiebeln, Gurken, Bacon etc. kosten extra.
In Dänemark hingegen gibt es noch die Rød pølse (rote Wurst). Diese dünne Wurst wird gekocht angeboten und nicht gegrillt. Wieso rot? Mit Lebensmittelfarbstoff, beispielsweise Karmin, wird diese eingefärbt und erhält dadurch eine rote Farbe. Ich habe diese Wurst mal gegessen in der Nähe von Frederikssund. War okay. 🙂
Als NordicWannabe sollte man unbedingt vermeiden mit Messer und Gabel seinen Hotdog zu essen. Das ist ein no-go in Skandinavien. Dass man sich vollkleckert ist völlig okay am Anfang. Denn schließlich muss man sich immer mehr Sauce drauf machen, als eigentlich passt. Ist ja kostenlos. 🙂
Was die schwedischen Hotdogs betrifft, kann ich nicht viel sagen. Ich habe sie bislang einfach nicht probiert. Dazu sind Köttbullar mit Kartoffelpüree in der schwedischen Küche zu lecker. Die einzigen schwedischen Hotdogs, die ich kenne, sind die von IKEA. So ein Hotdog gehört zu jedem IKEA-Besuch dazu, oder?
Aber nun zu meinem persönlichen Highlight: Im Dezember 2014 habe ich den leckersten Hotdog aller Zeit gegessen. Bei Andersen Bakery in Kopenhagen direkt gegenüber vom Bahnhof am Tivoli gibt es den besten Hotdog. Es ist eigentlich ein Bäcker mit unglaublichen Kuchen, aber man kann dort auch Salate und kleine Snacks essen. Man geht rein, bestellt sich etwas, bezahlt und bekommt dann so ein kleines Teil, was vibriert und signalisiert, dass das Essen fertig ist. Ähnlich, wie bei VAPIANO.
Ich habe zwei Varianten probiert:
Eine Variante mit Röstzwiebeln und eine Variante mit frischen Zwiebeln. Beide waren ein Genuss, denn das Brot war außen etwas kross und innen so weich und soft. Und die Wurst musst fritiert gewesen sein. Sehr knackig von außen und nicht so weich und fad, wie ein Bockwürstchen.
Am vergangenen Wochenende habe ich versucht diesen Hotdog zu Hause zu reproduzieren. Allerdings kann ich jetzt schon verraten, dass es nur ein Wannabe-Hotdog geworden ist. Das Original gibt es eben nur im Norden. 🙂
Man braucht die typischen Hotdog-Brötchen, Würstchen (in diesem Fall frische Wiener), Zwiebel und Gurke.
Die Zwiebel wird kleingewürfelt.
Die Würstchen werden in der Pfanne gebraten. Sie sollten eigentlich nicht aufplatzen. 🙂 Die Brötchen packe ich immer noch eine Minute bei 250 Grad in den Ofen. Dann sind die von außen kross und innen noch weich. Aber nicht länger im Ofen lassen, sonst werden sie schwarz. 🙂
Ein fauler NordicWannabe nimmt Gurken aus dem Glas. 🙂
Am Ende das Würstchen in das Brot legen, mit Mayonnaise, Senf und Ketchup sowie Gurken und Zwiebeln belegen. Und fertig ist der NordicWannabe-Hotdog. Denn wie gesagt, wer einen Original-Hotdog aus Skandinavien haben will, muss in den Norden fahren. Guten Hunger!
Quellen: wikipedia.de, visitdenmark.de
