Am 27 Mai 2015 erreichte ich mit dem Kreuzfahrtschiff Costa neoRomantica gegen acht Uhr das kleine Städtchen Narvik in Nord-Norwegen. Es regnete bei sieben Grad Celsius. Also was konnte ich in Narvik machen? Es ging ins Museum, in die vielen Shoppingcenter und in eine Fischhalle.
Narvik hat ungefähr 19.000 Einwohner und liegt am schönen Ofotfjord. Die Grenze zu Schweden ist nur 42 Kilometer entfernt. Man erreicht Narvik mit dem Flugzeug (Narvik lufthavn oder Harstad/Narvik lufthavn, Evenes) oder auch mit der Ofotenbahn. Allerdings dauert die Fahrt ewig. Von Stockholm, über Kiruna, sind es 20 Stunden.
Die Strecke von Kiruna nach Narvik wurde gebaut, damit Eisenerz aus Schweden transportiert werden konnte. Dies war für die deutsche Kriegsindustrie enorm wichtig. Das Erz wurde nach Deutschland (Emden) verschifft, wo es weiter ins Ruhrgebiet transportiert wurde. Im April 1940 begann die Schlacht um Narvik, die bis Kriegsende in deutscher Hand lag. Die Stadt wurde nahezu komplett zerstört, aber nach dem Krieg wieder komplett aufgebaut. Auch der Fjord ist voll mit Kriegsschiffen, die teilweise auf dem Meeresgrund liegen. Zum Beispiel kann man aber das Vorderteil des Schiffes „Z2 Georg Thiele“ am Ufer sehen. Die Schiffsglocke sowie das Namensschild des Zerstörers befinden sich im Narvik War Museum. – Was für ein mulmiges Gefühl, wenn man als Deutscher hier Urlaub macht. – Das Narvik War Museum (Eintritt 75 Kronen) war leider überhaupt nicht mein Fall. Das Thema ist sehr wichtig und interessant, aber die Aufbereitung der Inhalte war so altmodisch. Nur alte Vitrinen und Ausstellungsstücke. Das hat mich an meine Kindheit erinnert, als wir mit der Schule ins Museum mussten. Heutzutage erwartet man doch eher interaktive Elemente, wo man selber etwas erleben kann. Aber nun gut. Viele Alternativen gab es in Narvik nicht.
Bevor ich in das Museum ging, kaufte ich einen Fiskekaker (Fischfrikadelle) in einer Fischhalle. Leider hatte ich nach dem Verzehr so dolle Bauchschmerzen, dass ich erst mal nicht wieder in so einer Fischhalle etwas kaufen werde. 🙂 Den Fisch gab es in so einem Plastikbeutel. Naja. Dort habe ich auch zum ersten Mal Walfleisch gesehen. Es ist sehr dunkles Fleisch.
Aber nun der Reihe nach. Vom Schiff ging es morgens mit einem Shuttle (acht Euro) zur Touristen-Information, die sich im Bahnhof Narvik befindet.
Vom Bahnhof aus hat man einen tollen Ausblick auf den Rombakfjord.
Von hier ist es nicht weit zum Narvik Storsenter. Auf dem Weg zum Shoppingcenter gibt es viele Skulpturen.
Es existieren insgesamt drei Möglichkeiten zum Einkaufen mit ungefähr 75 Geschäften: Narvik Storsenter, AMFI und Coop OBS.
Ein Volltreffer. Ich fand lustige Lippenbalsam-Stifte im skandinavischen Design, viele Mumins-Tassen und ein Stücken Napoleonskuchen. Nach dem Shoppen ging es dann in die Fischhalle und dann in das Narvik War Museum.
Wenn man in der Stadt ist, kann man immer oben auf die Seilbahn schauen, die 656 Meter den Berg hinaufführt.
Neben den eher unspektakulären Gebäuden gibt es auch moderne Architektur: Im 16. Stock des Rica Hotels gibt es eine Skybar. 🙂
Etwas außerhalb von Narvik ist der Polar Park, der nördlichste Zoo auf der Welt. Im Park gibt es Elche, Rentiere, Bergfüchse, Dachse und Moschusochsen sowie Wölfe, Luchse, Bären und Vielfraße in natürlicher Umgebung. Den Park habe ich leider nicht besucht und kann deswegen keine Einschätzung abgeben.
Nach wenigen Stunden in Narvik ging es wieder zurück zum Hafen und mit dem Schiff zu den Lofoten. Vielleicht sollte man in Larvik sein, wenn dort die Nordlichter leuchten oder im Sommer die Sonne die Nacht über scheint. Für mich ging es weiter… Nein, nicht mit dem Schiff auf dem Foto. 🙂