Natürlich durfte auf der Ambiente16 in Frankfurt auch nicht eine der wohl bekanntesten Design-Marken Finnlands fehlen. Die Rede ist von Iittala. Völlig fertig vom Messe-Tag habe ich es doch noch an den Stand geschafft. Iittala kannte ich bisher nur aus dem Marilux-Store in Düsseldorf. Und in Oslo hatte ich auch schon Gläser, Töpfe und Vasen von Iittala. gesehen. Aber viel mehr wusste ich nicht. Nachdem sich auf dem Stand kurz jemand die Zeit genommen hatte und mir in zwei Minuten ein paar Produkte zeigte, war ich schlauer. Kurz etwas zu Iittala selbst. Das Unternehmen wurde 1881 in der finnischen Stadt Iittala als Glasfabrik gegründet. In den ersten Jahren wurden mundgeblasenes, gepresstes, geschliffenes, bemaltes und geätztes Glas produziert. Bei einem internen Wettbewerb in den 1930er Jahren entstand Iittalas bekanntestes Glasobjekt: die 1936 von Alvar Aalto designte Aalto Vase. 2016 feiert die Kollektion ihr 80jähriges Jubiläum. Viele Vasengrößen werden in einem nostalgischen smaragdgrün erhältlich sein. Die Farbe erinnert Alvar Aaltos Frau Aino. Sie verwendete eine ähnliche Farbnuance in ihrer Aino Aalto Kollektion von 1932.
Der Durchbruch des finnischen Designs in den 1950er und 1960er Jahren veränderte auch die Glasindustrie. Das Design änderte sich komplett. Die finnische Glasproduktion war von nun an modern und funktional.
Große Designer bereicherten Iittala: Tapio Wirkkala hat die meisten Glaskollektionen entworfen. Ebenso Sarpaneva. Inspiriert von Luftblasen entwickelte Tapio Wirkkala Anfang der 1950er Jahren die Tapio-Glasreihe. Sarpanevas i-Serie von 1956 umfasste auch neu interpretierte Trinkgläser, ohne Stiel und auffälliger Größe und Farbe. Das rot-weiße Markenlogo von Iittala wurde ursprünglich 1956 von Sarpaneva für die i-Serie entworfen. Kaj Franck entwarf die Kartio Gläser, ein Klassiker bis heute. Sein Keramik-Tischgeschirr Teema steht für modernen Design.
Das i-Glas, ein Kristallglas, führte Iittala Mitte der 1960er Jahre ein. Dafür wurden die Objekte in einer hölzernen Gußform geblasen, eine Technik, die zu einer gewellten Oberfläche auf dem Glas führte. Bis dato ist Wirkkalas Ultima Thule (1968) immer noch in Produktion.
Aktuell umfasst die Iittala-Kollektion viel mehr als nur Glas. Die finnische Marke brachte 2003 eine Kollektion von multifunktionalen Produkten auf den Markt, die ideal ist um sowohl ein Essen vorzubereiten, den Tisch zu decken als auch das Haus zu dekorieren. Zum Beispiel das Teema-Geschirr, wird bis heute unter dem Markennamen Iittala vertrieben.
In den Folgejahren hat Iittala weitere Produkte, wie Tischgedecke, Dekorationen und Wohnaccessoires in vielen unterschiedlichen Materialien kreiert. Sarjaton ist die moderne Interpretation finnischer Traditionen und bedeutet „ohne Serie“, also Einzelteile aus Glas, Keramik, Textil und Holz beispielsweise. 2013 wagte Iittala schließlich den Schritt in den gesamten Wohnraum zuhause. Seitdem gibt es auch Aufbewahrungsmöglichkeiten und Leuchten.
Iittala steht für gutes Design im täglichen Gebrauch. Die Produkte sollen ästhetisch, funktionell und langlebig.
2015 kam die „Tanssi“-Kollektion auf den Markt. Tanssi ist finnisch und steht für „Tanz“.
Besonders interessant sieht der Iittala-Glasvögel von Diva Toikka aus. Er trägt ein Federkleid in Erdtönen. Der Jahresvogel 2016 – der „Harvest Puffball“ – wurde farblich von herbstlichen Getreidefeldern inspiriert.
1972 war der Vogel eine Eule:
Sehr gut sehen auch die Vulpes aus, die an Füchse erinnern. Links der Rotfuchs, rechts der Polarfuchs.