Hej, vor einigen Wochen hatte ich die Gelegenheit die heiligen Hallen von Louis Poulsen betreten zu dürfen. Ihr wisst, dass ich ein großer Fan der dänischen Premium-Marke für Leuchten bin. Neben der PH 5 schlägt mein Herz für die Leuchten von Arne Jacobsen und natürlich für die Panthella von Verner Panton. Nun durfte ich mir ansehen, wo all diese Lampen entstehen und wie viel Arbeit in jeder Einzelnen steckt. Kommt mit…
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So würde ein Märchen von Hans Christian Andersen beginnen:
Es war einmal ein kleiner Ort in Dänemark mit dem Namen Vejen. Mitten in Südjütland, zwischen Kühen, Rapsfeldern und grünen Wiesen standen vier schwarze Hallen, die eines der größten Geheimnisse der Welt hüteten.
Mehr über die Geschichte von Louis Poulsen
Hier wird das dänische Licht, das am sonnigen Nordsee-Strand eingefangen wurde, gebündelt und weit in die Welt getragen. Viele Menschen können sich so erfreuen, wenn sie nach Hause kommen, den Lichtschalter betätigen und ihr Zuhause im angenehmen Licht erstrahlt.
Doch was macht das Licht aus Dänemark so besonders?
Es sorgt für Gemütlichkeit, gute Laune und macht die Menschen glücklich. In Skandinavien feiert man das Licht. Ist es doch im Winter kaum zu finden und wird es zu Mittsommer, am längsten Tag des Jahres, gebührend zelebriert. Jeder Sonnenstrahl wird genutzt und das erklärt, warum Däninnen und Dänen gerade in der dunklen Jahreszeit so viel Wert auf das perfekte Licht in ihren vier Wänden legen: Warm, blendfrei und am besten etwas diffus scheinend. All das vereint beispielsweise die PH 5 Leuchte von Poul Hennigsen, die auch in den vier Hallen von Louis Poulsen in Vejen entsteht. Wer eher eine Leselampe braucht, greift zur AJ Leuchte.
Meine Erfahrungen mit der PH 5
Auf gehts in die erste Halle.
Wie ensteht eine Leuchte bei Louis Poulsen?
Schritt 1: Von grob bis fein
Bei meinem Rundgang bei Louis Poulsen wurde schnell klar: Alles beginnt mit Metall-Arbeiten. Und das nicht ohne Grund, denn die Leuchten sind solide, lassen sich dadurch von Generation zu Generation weitergeben und sind sehr langlebig. Es brummt, hämmert und zischt… wir gehen weiter. Große Regale stehen links und rechts des Weges mit einzelnen Komponenten. Diese werden in den Werkhallen in Form gebracht, geschliffen und poliert. Wie hier beispielsweise für die PH Artichoke. Jedes einzelne Blatt der 72 Blätter aus Edelstahl, Kupfer oder Messing wird von Hans, seit vielen Jahren gewissenhaft mit unterschiedlichen Schleifbändern zu Hochglanz gebracht.
Auf den ersten Blick erinnert Hans‘ Arbeit an die eines Bäckers, der seine Brötchen auf einem Blech aus dem Ofen holt und sie zum Abkühlen in ein Regal schiebt. Doch es sind Metallteile. Hans arbeitet gerne hier, obwohl er es aus Altersgründen gar nicht mehr müsste. Er mag seine Arbeit bei Louis Poulsen viel zu sehr, ist ein Experte in seinem Gebiet und zu seinen Lieblingsleuchten gehört die PH Artichoke.
Natürlich gibt es viele Maschinen, die hier in der Produktion helfen, wie hier bei den Trennstäben der PH-Leuchten, die von einer riesigen Rolle abgetrennt werden – auch ein Roboter steht in der Halle. Doch alles wird noch mal einer strengen Qualistätskontrolle unterzogen.
Schritt 2: Pulver, Farbe und Hitze
Hier werden die Leuchten farbig. Alles ist möglich – sogar Extrawünsche werden erfüllt für die professionellen Leuchten – im B2B-Bereich. Doch auch die Leuchten für den Privatgebrauch bieten eine große Farbpalette. Hier steht niemand mit einem Pinsel und malt die Komponenten an. Hier werden Lackierpistolen genutzt, die gleichmäßig Pulver auftragen. Schicht für Schicht. Ich selbst durfte es ausprobieren. Dieses Verfahren per Hand wird für Sonderanfertigungen genutzt. Ansonst geht es mit Hitze in eine Box zur Pulver-Beschichtung.
Danach brauchen die Produkte erst mal eine Pause zum Abkühlen.
Schritt 3: Das wäre auch was für LEGO-Fans
In einer Halle werden alle Bauteile inklusive Kabel, Gehäuse und Elektronik für jede Bestellung zusammengesucht. Und das für 2000 Leuchten täglich. Ein großer „Fahrstuhl“ mit vielen kleinen Komponenten, ordentlich sortiert, hilft dabei.
Die Klappe geht auf und dahinter verbergen sich viele, kleine Schachteln mit Schrauben, Klemmen und Steckern. Eine Übersicht zeigt den Mitarbeitenden ganz genau, welche Teil zu einer Leuchte gehören. Diese werden dann gesammelt zur Montage gegeben.
Schritt 4: Die Montage
Ich habe nicht gezählt, aber es waren viele Arbeitsplätze, wo gesteckt, geschraubt und verpackt wurde. Streng getrennt nach Leuchten für den privaten Gebrauch und professionellen Leuchten. Aber an einigen Tagen wird auch gemischt. Mit viel Liebe zum Detail und viel Präzision entstehen Schritt für Schritt die dänischen Design-Ikonen.
Die Patera wird mit viel Fingerspitzengefühl aus vielen Lagen zu einer Kugel gesteckt.
Auch die PH Artichoke, in weiß, wird wie ein Puzzle zusammengesetzt. Die Blätter sind unterschiedlich groß und müssen richtig angeordnet werden.
Schritt 5: Versandbereit in die ganze Welt
Das Lager ist voll mit dänischen Leuchten, die darauf warten versendet zu werden. Man schaut sich all die Kartons an und denkt sich: Wo kann ich meine Adresse hinterlassen… ich hätte gerne.. .die und die und die…
Louis Poulsen: Was ich an Erfahrungen gewonnen habe.
Natürlich sind es mehr als nur fünf Schritte bis zur fertigen Leuchte. Was aber schnell klar wird, ist die Tatsache, dass hier nichts am Fließband hergestellt wird. Jede Leuchte wird per Hand vorbereitet, zusammengebaut und überprüft. Und alles ist sehr hochwertig. Selbst das Pulver für die Beschichtung ist von namhaften Herstellern.
Die hohe Qualität der hochwertigen Materialien und die vielen manuellen Handgriffe sorgen sicherlich auch für den höheren Preis im Vergleich zu anderen Leuchten. Aber dieser ist aus meiner Sicht gerechtfertigt, und ja ich bin Louis Poulsen Fan mittlerweile, aber man bekommt am Ende nicht nur eine Lampe als Produkt. Es ist viel mehr. Es ist das, was jedes Zuhause wohnlich macht, gemütlich und entspannt. Leuchten können für gute Stimmung sorgen, die ich übrigens überall bei Louis Poulsen festgestellt habe. Kein Gehetze, kein Geschrei und keine unzufriedenen Gesichter. Sind es vielleicht die Mitarbeitenden, die immer eine Portion Hygge mit in den Karton legen für uns zu hause?
Danke Louis Poulsen für die Einblicke!
Im Showroom, wo übrigens auch Schulungen stattfinden oder Händer:innen eingeladen werden, hängen/stehen sie alle: von den AJ Leuchten, über die OE Quasi Light bis hin zur neuen PH 5 Retake.
Und ja… selbst in der Kantine hängen wunderschöne Leuchten! Da würde man beim Essen doch nur an die Decke starren oder? Jetzt aber genug geschwärmt!