Hej, nachhaltig leben ist so cool und angesagt. Man hat ein gutes Gefühl, tut etwas Gutes für sich, seine Mitmenschen und seine Umwelt. Man fühlt sich direkt besser. Doch wie nachhaltig muss man leben und ist immer alles gleich gut? Ich bin der Meinung, dass man achtsamer leben sollte, sich so hyggelig fühlt und beim Einkaufen eine gesunde Balance schaffen sollte. So mach eich es jedenfalls. Ich bin auf keinen Fall ein Paradebeispiel dafür. Ich weiß nicht, ob die kleinen Schritte helfen, aber es ist besser als so weiterzumachen, wie immer. Schauen wir uns mal ein paar Punkte an. Mehr dazu auch in meinen HYGGE Podcast.
Plastikflaschen reduzieren dank Wassersprudler = nachhaltig?
Es ist total cool, wenn man kein Plastik mehr benutzt. Doch Plastik ist nicht gleich Plastik. Es gibt schlechtes und gutes Plastik. Wenn man Plastik wieder recyceln kann, ist es doch eigentlich okay, oder? Natürlich sollte man Plastik dort sparen, wo es geht. Ich nutzte wiederverwendbare Netze für Obst und Gemüse. Und ich sprudele mein Mineralwasser selbst zu Hause, das verbessert 600 x die Klimabelastung. Das ist, wenn es die Wasserleitungen zulassen, eine perfekte Lösung, um sich die Schlepperei zu sparen, Plastik zu reduzieren und auch der Gang zum Pfandautomaten fällt weg. Mehr dazu auch bei der Verbraucherzentrale. Warum sollen wir Mineralwasser aus anderen Ländern importieren, wo der Wasserspiegel sinkt, während wir Wasser direkt aus der Leitung bekommen. Dies ist auch besser als Glasflaschen zu kaufen. Denn Glasflaschen sind schwerer und verbrauchen auch mehr CO² beim Transport.
Auf der anderen Seite sorgt Plastik dafür, dass Lebensmittel länger halten. Sollten wir komplett auf Plastik verzichten, würden wir auch wieder viel mehr Lebensmittel wegwerfen. Aber eingeschweißte Salatgurken, Weingummi in kleinen Tüten oder Bonbons, die einzeln in Plastik verpackt sind, sollten wir vermeiden. Denn wenn wir diese Produkte nicht mehr konsumieren, wird die Industrie eine Lösung finden müssen.
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Nur auf den Markt gehen und saisonal/regional kaufen?
Seit Monaten gehe ich freitags auf den Markt. Ich kaufe dort meine Blumen, kaufe Fleisch vom regionalen Bauern und Obst sowie Gemüse aus der Region. Bei den Schnitt-Blumen habe ich den Eindruck, dass sie wirklich frischer sind und länger halten als aus dem Supermarkt oder Gartencenter. Ich kaufe Fleisch. Ja, oh Gott. Ich esse Fleisch. Aber ich kaufe es bei einem Fleischer, der selber schlachtet und mit regionalen Bauern zusammenarbeitet. Die Preise sind höher als im Discounter und ich hoffe, dass dadurch der Bauer mehr bekommt und die Tiere entsprechend besser gehalten werden. Außerdem wird das Fleisch nicht quer durch Deutschland transportiert – das ist nicht nachhaltig. Durch die höheren Preise esse ich automatisch schon weniger.
Beim Gemüse und Obst muss man wirklich aufpassen. Ich hatte neulich Porree gekauft und er kam aus Südeuropa. Es lohnt sich also immer auf die Schilder zu schauen. Denn sonst lohnt sich auch nicht der Gang auf den Markt. Weißt Du nicht, welche Obst- und Gemüse-Sorten aktuell in Deutschland angeboten werden? Kein Problem, ich wusste das auch nicht. Aber bei Eatsmarter gibt es einen Saison-Kalender für Obst, Gemüse, Kräuter und zum Ausdrucken. Du kannst dann Deinen Essenplan besser planen und auch mal neue Dinge ausprobieren.
Doch immer auf den Markt zu gehen, ist schon etwas privilegiert. Manche haben keine Zeit oder nicht das nötige Geld für einen Marktbesuch. Deshalb sollte man, und so mache ich es, auch im Supermarkt oder Discounter nach regionalen Produkten Ausschau halten. Denn es ist natürlich sehr löblich den Bauern und die Bäuerin zu unterstützen, aber wenn wir die Supermärkte nicht in diesem Fall auch unterstützen, werden nicht mehr regionale Produkte angeboten. Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Wenn wir bereit sind im Supermarkt mehr für Qualität zu Zahlen, werden wir hoffentlich immer mehr hochwertige Produkte finden.
Fleischersatz-Produkte anstatt Fleisch?
Ist Fleischersatz immer gut? Es ist total hipp, wenn man kein Fleisch mehr isst und sich ein Soja-Schnitzel in die Pfanne haut. Doch wie sieht es aus mit der vegetarischer Wurst aus? Ich habe die auch immer oft gekauft von Rügenwalder, weil sie so gut wie eine echte Wurst schmeckt. Doch Moment mal? Wo kommt das ganze Eiweiß her, was für die Wurst gebraucht wird? Es fällt nicht vom Himmel, sondern stammt aus eiern. Und dafür müssen auch wieder Hühner herhalten. Und die Hähne? Die braucht man nicht… Mehr Details will ich an dieser Stelle nicht erwähnen. Also habe ich mich jetzt auf vegane Produkte fokussiert. Doch wo kommt die Soja her? Es lohnt sich immer ein Blick auf die Verpackung. Am besten ist es natürlich, wenn man weniger Fleisch isst oder vegane Fleischersatz-Produkte nutzt. Und bevor jetzt jemand aufschreit… Wenn man sein leben lang Fleisch gegessen hat, ist ein paniertes Soja-Schnitzel besser als Ersatz geeignet. Allein fürs Auge.
Nutella ohne Palmöl?
Neulich habe ich eine Reportage im ZDF gesehen über die Tricks von Ferrero. Und mir sind Dinge klargeworden, die ich vorher nicht wusste. Natürlich schmecken alle Ferrero-Produkte verdammt gut. Die Rezepturen sind so perfekt, dass es uns schmeckt. Ein Mix aus Zucker, Fett und anderen Zutaten. Unter anderem Palmöl. Und für Palmöl sollen Regenwaldgebiete gerodet werden? Nein, natürlich nicht. Deshalb habe ich zum Beispiel jetzt bei dm mir eine Alternative zu Nutella gekauft, ohne Palmöl. Es geht nicht darum jetzt alle Produkte von Ferrero zu verteufeln, aber man sollte sich mal umschauen, ob es Alternativen gibt ohne Palmöl und vielleicht auch mit Fairtrade-Schokolade. Gerade so ein großer Konzern könnte doch die Produkte hochwertiger herstellen mit fair gehandelten Rohstoffen und somit Kinderarbeit komplett ausschließen, oder?
Ist Bio immer gesund und nachhaltig?
Es gibt so viele Bio-Siegel und sie alle geben uns das Gefühl, dass alles gesund und gut ist. Doch ist Bio immer gesünder? Nein. Bio-Produkte sind besser, ohne Frage. Aber auch Bioschokolade enthält Zucker und Kalorien. Eine Biolimonade kommt auch nicht ohne Zucker aus und auch hier lohnt sich immer ein Blick auf die Zutaten-Liste, was drin ist und wo es herkommt.