Aino Aalto – Wer war sie?

Hej, Aino Aalto gehört ohne Frage zu den bekanntesten Designerinnen und Architektinnen Finnlands. Als ich heute morgen beim Frühstück ein Glas von ihr, gefüllt mit frisch gepressten O-Saft,  in der Hand hielt, wollte ich mehr über diese Frau erfahren.

Aino stand oft im Schatten ihres Mannes Alvar. Er ist längst dank seiner Savoy-Vase eine Legende. Doch auch Aino hat Produkte geschaffen, die heute noch legändar sind. Den ersten Kontakt mit ihren Produkten hatten ich in Helsinki. Seither gehören ihre Gläser zu meinem Alltag. Wer war sie, was hat sie bewegt und welche Design-Produkte hat sie noch geschaffen? Darum gehts in diesem Portrait.  

Aino Aalto – ein Steckbrief

Aino Aalto
Aino Aalto, (c) Iittala
  • Vollständiger Name: Aino Maria Marsio-Aalto
  • 25. Januar 1894 geboren in Helsinki, Finnland
  • 1913 bis 1920 studierte sie Architektur am Technischen Institut in Helsinki und arbeite bereits für Architekten Oiva Kallio
  • 1923 beginnt im Büro Aalto zu arbeiten
  • 1925 heirate sie Alvar Aalto
  • 1925 wird Mutter von Tochter Hanni
  • 1926 bis 1939 Bau eigener Häuser, die den Stil der Zeit prägten
  • 1927 eigenes Atelier in Tuku
  • 1933 Umzug nach Helsinki
  • 1935 Gründung von Artek
  • 1938 erste Reise nach Amerika
  • 13. Januar 1949 gestorben in Helsinki, Finnland
  • Referenzen: Villa Mairea in Noormarkku, Paimio Sanatorium und das Savoy Restaurant in Helsinki

Die Design-Handschrift

Ihr Design ist zeitlos schlicht und dadurch langlebig. Es steht für klare Linien und Formen, die Funktion und Material vereinen. Zwar ist Aino Aalto am bekanntesten für ihre Glas- und Möbel-Design. Aber auch für Innenarchitektur, Kunst und Fotografie schlug ihr Herz.

Artek wurde gegründet

Artek Store Helsinki
Fabianinkatu – erster Artek Store in Helsinki 1936 © Artek Collection / Alvar Aalto Museum

Gemeinsam mit ihrem Mann und zwei weiteren Gründer:innen wurde das Unternehmen Artek am 15. Oktober 1935 geschaffen, das u.a. Möbel vertreibt. Ziel war es, die Designs des Paares zu vermarkten. Der Name Artek vereint Kunst und Technologie.

Aino Aalto verantwortete das Design und wurde 1941 Geschäftsführerin. Die Artek-Kollektion besteht bis heute aus Möbeln, Beleuchtung und Accessoires, die von finnischen Meister:innen und führenden internationalen Designer:innen entworfen wurden. Es steht für Klarheit, Funktionalität und poetische Einfachheit. 1936 öffnete der erste Artek-Shop in Helsinki. Auch heute gibt es noch einen Shop in der Keskuskatu 1 B in der finnischen Hauptstadt.

Die ausgezeichneten Aino Aalto Gläser

Aino Aalto Glas
(c) Iittala

Im Jahr 1936 gewann Aino Aalto in Mailand auf der Triennale einen Preis für ihre Gläser, die seit 1932 noch heute bei Iittala erhältlich sind. Das Design überzeugt mit klaren Linien und unterstützt die Funktion des Glases. Auch mit nassen, rutschigen Händen liegt es sicher in der Hand. Die stufigen Ringe, inspiriert durch Wasser-Ringe, verhindern dies. Das Glas ist gepresst.

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Zur Kollektion gehören heute Gläser in den Größen 22 cl und 33 cl und vielen Farben, sowie ein Teller, eine Schale und eine Karaffe.

Blumentöpfe aus Keramik

Blumentopf finnisches Design
© Copyright exploitation rights with Artek

Der Riihitie Blumentopf ist handgefertigt aus Keramik und erinnert an die Fliesen, die für die Aalto-Häuser entworfen wurden.

Haus finniches Design
Terasse des Aalto Hauses © Alvar Aalto Museum

Der Name Riihitie ist der Straßenname, wo ein Haus der Aaltos stand. Für dessen Terasse wurde dieser Topf entworfen im Jahr 1937. Jetzt wurde er neuinterpretiert für den Innenbereich. Seine Form ist organisch und erinnert ganz leicht an die Alvar Aalto Vase. Neben Pflanzen kann das glasierte Gefäß auch für Schreibtisch-Utensilien genutzt werden. Riihitie gibt es in den beiden Größen A und B und den Farben Blau, Grau und Hellgrau.

Blumentopf finnisches Design
© Copyright exploitation rights with Artek

Beistelltisch 606

Beistelltisch Artek
© Copyright exploitation rights with Artek

Der schwarze Beistelltisch 606 besteht aus einem Stahlrohrrahmen und einer Birkensperrholzplatte. Dank seiner offenen Bauweise am runden Gestell kann er dicht an Sessel, Sofas und Betten gezogen werden. Leicht und vielseitig lässt er sich zu Hause integrieren. 1932 entworfen von Aino Aalto während der Zeit, in der die Aaltos am Paimio Sanatoriumsprojekt in Finnland arbeiteten, wurde dieser Beistelltisch ursprünglich als Hocker zum Wechseln der Schuhe verwendet.

AMA500

Aino Aalto Lampe
© Artek

Die Pendelleuchte AMA500 aus dem Jahr 1941 bietet ein weiches und warmes Licht. Sie ist mittelgroß (Durchmesser 32 cm) und besteht aus Stahlblech. Geeignet als einzelne Lichtquelle über einem Esstisch oder Schreibtisch, wirft sie dank ihrer Breite eine beträchtliche Menge an Licht nach unten. Die AMA500 ist ein wahres Herzstück und in klassischem Weiß mit Messingdetails erhältlich.

Eine grüne Version der AMA500 hängt in der Bibliothek der Aalto Villa Mairea.

Langlebiges Design

Aino Aalto ruht in dem Familiengrab auf dem Friedhof Hietaniemi in Helsinki, doch ihr Sinn für Design und ihre Architektur lebt weiter und ist weltweit gegenwärtig.

Stefan Nørd
Stefan Nørdhttp://www.NordicWannabe.com
Skandi-Podcaster, Content Creator & Nordic Pioneer, der ein modernes nordisches Leben führt, sein Zuhause skandinavisch einrichtet und mit viel Leidenschaft über seine Reisen durch Nordeuropa berichtet. 2011 war ich das erste Mal in Norwegen und habe mein Herz an Nordeuropa verloren. Diese Liebe hält nun schon viele Jahre mit Hygge, Einrichtungstipps, Rezepten und vielen Zimtschnecken.

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