Hej, endlich ist es mal wieder Zeit für einen neuen Blogpost, und zwar über Lagom in Malmö. Vor einigen Monaten erhielt ich eine Anfrage, ob ich nicht Malmö besuchen möchte, um auf meinem Blog darüber zu berichten. Diese Anfrage kam etwas überraschend, denn Malmö, die drittgrößte Stadt Schwedens, stand eigentlich nicht auf meiner Agenda. Ich war in Stockholm gewesen, hatte dann eine Reise nach Island und Norwegen geplant, aber Malmö? Ich war vor einigen Jahren mal in Malmö für ein paar Stunden und fand es ganz okay dort. Nach etwas Recherche im Internet und tollen Inspirationen auf Instagram, bin ich neugierig geworden und habe zugesagt, denn Malmö hat viel zu bieten. Ende August war ich dann für ein paar Tage dort. Und wieso Lagom (schwedisch = genau richtig, die richtige Balance)? Malmö ist für mich quasi die Lagom-Stadt Schwedens. Warum das so ist und was ich Euch in Malmö empfehlen möchte, erfahrt Ihr in diesem Reisebericht. Viel Spaß und vielleicht besucht Ihr auch mal Malmö?
Lagom in Malmö: die besten Sehenswürdigkeiten, Strand, Schloss, Altstadt
Egal, was ich Euch gleich erzähle, ihr müsst unbedingt an den Strand. Das ist einer der schönsten Hotspots in Malmö und auch perfekt für Instagram-Bilder. Die Rede ist vom Ribersborg Strand. Hier kommt man ganz einfach vom Stadtzentrum in wenigen Minuten mit dem Bus (Linie 7 Malmö T-Bryggan) hin. Und es ist so traumhaft schön dort. Ich muss aufpassen, dass ich nicht ins Schwärmen gerate. Hier habt Ihr, wenn das Wetter mitspielt einen super Ausblick auf den Turning Torso auf der rechten Seite und die Öresundbrücke auf der linken Seite. Und als Highlight kann man noch einen langen Steg hinaus aufs Meer gehen und hat von dort noch eine schönere Aussicht. Wer es ganz perfekt haben möchte, wie ich, der holt sich an der kleinen Bude am Strand ein Softeis mit bunten Streuseln. Total Lagom. Es war alles genau richtig. Tolle Aussicht, tolles Wetter, ein leckeres Eis und kaum Menschen. Was will man mehr?
Darüber hinaus hat Malmö aber so viel mehr zu bieten. Ein echtes Wahrzeichen ist der Turning Torso. Das in sich verdrehte Hochhaus (das höchste Hochhaus Südschwedens) kennt jeder Skandi-Fan spätestens seit der Serie „Die Brücke“, die auch in Malmö teilweise gedreht wurde. Im modernen Viertel Västra Hamnen, wo das Hochhaus steht, hat auch die fiktive Figur Saga Norén aus der dänisch-schwedischen Serie ihre Wohnung.
Sollte es mal regnen in Malmö, solltet Ihr in das Museum für moderne Kunst gehen. Kostenloser Eintritt und viele aktuelle Ausstellungen.
Wenn man über das Schloss in Malmö spricht, darf man nicht an die Königsschlösser aus Kopenhagen, Oslo und Stockholm denken. Dieses Schloss ist wirklich historisch mit einer dicken Steinmauer und heute ein Museum für Kunst und verschiedenen Sachen.
Ganz in der Nähe des Schlosses ist auch ein wunderschöner Garten. Hier blüht es in bunten Farben und es duftete nach Frühling, auch wenn kein Frühling war. Und hier kommt noch ein Hinweis zur Serie „Die Brücke“.
Im Intro wird eine Windmühle, Slottsmöllan, gezeigt und wenn ich mich nicht irre, steht diese auch bei dem Garten. Von hier ist es auch nur noch ein Katzensprung in den grünen Schlossgarten. Er lädt zum Spazieren ein und bietet viel Erholung mitten in der Stadt. Wer eine kurze (Fika-)Pause braucht, kann ins Slottsträdgårdens Kafé.
Wenn Ihr Euch gerne Kirchen anschaut, dann ist die Sankt Petri Kirche vielleicht etwas für Euch oder die Kirche Caroli. In dieser soll es einen urbanen Caroli Park geben, wo man sich mit Freunden treffen und relaxen kann. Voll lagom. Ich konnte den Park leider nicht testen. Toll an Malmö ist, dass Ihr alles zu Fuß erkunden könnt. Es ist alles nah beieinander. In zwei Tagen könnt Ihr alle Sehenswürdigkeiten inklusive Museen in Ruhe erleben.
Der Bahnhof in Malmö ist schön übersichtlich und verbindet die Stadt mit Kopenhagen und anderen Orten in Schweden. Aber dazu mehr am Ende des Blogposts.
Lagom in Malmö: Shopping & Einkaufen in der Altstadt
Malmö ist sehr verführerisch, wenn es ums Shooping geht. Denn hinter jeder Ecke verbirgt sich ein weiterer toller Store. Wenn Ihr Lust aufs Shoppen habt, kann ich Euch die Straße „Södra Förstadsgatan“ empfehlen. Hier war ich beispielsweise im Design Torget. Ein stylischer Laden auf der Ecke mit vielen Skandi-Marken und nordischen Charme. Bereits der Eingang ist mit vielen Grünpflanzen dekoriert und hier gibt es tolle Malmö-Souvenirs, die nicht so touristisch sind. Ich habe wundervolle Lappen mit der Schrift „Malmö“ gefunden und es gibt schöne Dalapferde.
Seid Ihr verrückt nach Lakritz? Dann ist der Store „Lakritz“ genau richtig für Euch. Ich dachte ja, dass ich schon vieles gesehen hätte in Bezug auf Lakritz. Aber hier überschlugen sich all meine Erwartungen.
Es gibt Lakritz als Eis, als Chips, als Kosmetik, als Getränk und „ganz normal“ in Tüten – salzig und süß. Zum Glück hatte der Shop nur noch wenige Minuten auf, sonst hätte ich einen Kaufrausch bekommen. Hehe. In der gleichen Straße ist auch „AB Småland“: Ein Mix aus Café, Store und einfach Lagom.
Am Triangeltorget findet Ihr dann das mächtige Shoppingcenter Triangeln.
Darin gibts die gängigen nordischen Marken, wie H&M, BR, Clas Ohlson, Dressmann, Flying Tiger, Jack & Jones, KappAhl, Lagerhus, Lindex, Søstrene Grene, Stadium und viele mehr. Das ist auch ein guter Tipp, falls es mal regnen sollte! Es ist nicht das größte Einkaufscenter. Das Emporia Shopping-Center soll riesengroß sein und liegt etwas außerhalb. Aber Ihr kommt dort ganz einfach mit der Bahn hin. Die Haltestelle heißt „Hyllie“. Schweden ist ein sicheres Land, aber achtet beim Besuch solcher Shopping-Center bitte auf Eure Wertsachen und lasst keine Wertsachen in den Autos. So ein großer Shopping-Tempel ist übrigens überhaupt nicht lagom. Hehe.
Neben den normalen Konsumläden, die man auch aus anderen Städten kennt, ist mir ganz besonders der große Secondhand-Shop „Emmaus“ in der Södra Förstadsgatan 14 aufgefallen, wo man viele coole Vintage-Sachen finden kann. Auch das ist lagom. Es muss nicht immer neu sein, es kann auch was Gebrauchtes sein. Dadurch spart man als Käufer Geld und kann als Spender von Klamotten Anderen noch helfen. Neben Mode gibt es auch Geschirr und Deko in dem Laden. Und es ist nicht wie so ein miefiger Secondhand-Laden, sondern sehr hell und freundlich – wie ein Kaufhaus eben.
Wenn man über die Davidshallsbron geht, kommt schon die nächste Möglichkeit zum Einkaufen. Granit, Bolia und viele andere Shops gibt es beim Stortorget. Hier lohnt sich auf jeden Fall auch ein Besuch der Apotheke Lejonet.
Der ganze Bereich um den Platz ist sehr schön. Die historischen Häuserfassaden in Braun- und Rottönen wirken sehr harmonisch. Hier kann man wunderbar schlendern.
Vom Stortorget aus ist es auch nicht mehr weit in die Altstadt. Auch hier finden sich viele kleine Shops mit u.a. typisch schwedischen Handwerksprodukten. Bei „Toffelmakaren“ am Lilla Torg bin ich schwach geworden. Habt Ihr Euch auch schon gefragt, wo man in Schweden günstig Dalapferde kaufen kann? Ich hoffe, dass ich in dem Laden einen guten Fang gemacht habe. Das kleine Holz-Pferd kostete 230 Kronen. Ich habe dann ein blaues und ein rotes mitgenommen. Im Souvenirshop um die Ecke war es teurer. Am Lilla Torg findet Ihr unzählige Kaffes, Bars und Restaurant. Ein toller Platz, zu Sehen und zum Gesehen werden.
Lagom in Malmö: Fika und schwedisches Essen
Fika gehört zu Schweden, wie Hygge zu Dänemark. Fika ist eine kurze Pause mit Freunden, Kollegen oder der Familie, um zusammen ein Getränk und auch was zu Essen zu genießen. Oft gibt es Kaffee und was Süßes. Ich hatte in Malmö Fika bei Wayne’s Coffee in der Lilla Varvsgatan. Es gab leckere Zimtschnecken und köstlichen Möhrenkuchen mit Blaubeeren obendrauf. Der Kaffee soll auch sehr gut schmecken dort.
Dann hatte ich am nächsten Tag Fika im Graffti Café in der Södra Stapelgränd. Hier hat es mir leider nicht so gefallen. Die Einrichtung ist sehr nett und auch die Bedienung. Aber das Essen war nicht so gut im Vergleich zu meinen anderen Empfehlungen. Das Konzept hat mich aber sehr an die Kette „Subway“ erinnert und mein Muffin schmeckte nicht so frisch. – Am letzten Tag war ich dann in der Malmö Saluhall – Gibraltargatan 6.
Das ist eine superschöne und gemütliche Markthalle mit vielen Streetfood-Ständen und einem Bäcker, der St. Jakobs Stenugnsbageri heißt. Ihr findet ihn ziemlich in der Nähe des Eingangs. Viele Stühle mit Kissen und eine Bank laden zum gemütlichen Fika ein. Ich hatte, natürlich, eine Zimtschnecke, ein Brötchen mit Salami und es war so unfassbar lecker. Auch die Brotlaibe sahen dort so verdammt lecker aus. Das ist mein absoluter Tipp für Euch in Malmö für Fika. Die Markthalle ist zu Fuss vom Bahnhof in 5-10 Minuten zu erreichen. – Leckeren Kaffee und biologische Limonaden gibt es übrigens auch im Cafe Noir Kaffekultur in der Engelbrektsgatan 6 nah der Altstadt.
Wo kann man abends gemütlich etwas essen gehen in Malmö? Die Frage habe ich mir auch gestellt und ich hatte so richtig Lust auf Köttbullar mit Kartoffelbrei.
Google hat mir dann das schwedische Restaurant Två Krögare empfohlen in der Storgatan 35. Das Gericht wurde typisch traditionell angerichtet mit Preiselbeeren, Gurkenscheiben und der leckeren braunen Soße. Der Preis war mit 225 Kronen auch ok.
Am zweiten Abend wollte ich mal eine andere Seite Malmös kennenlernen und bin mit dem Bus ins Einkaufszentrum „Mitt Möllan“, Claesgatan 8, gefahren. Hier ist es etwas urbaner, viel mehr multikulti und man kann in der kleinen Foodhalle einiges an kulinarischen Möglichkeiten zu sich nehmen. Neben Asiatisch, Indisch, Eiscreme, Burgern und Sandwiches gibt es auch leckere Pizza, die ich probiert habe. Der Teig war richtig dünn und für mich gab es extra keinen Käse. Yummy! Für alle, die so ein wenig Berlin Prenzelberg in Malmö erleben wollen und Streetfood mögen, ist das die richtige Adresse. Übrigens gibt es in dem Einkaufzentrum, was eher eine Passage ist, auch einen coolen Vintage-Laden.
Lagom in Malmö: Übernachten im Fahrrad-Hotel Ohboy
Übernachtet habe ich im Ohboy Hotell in der Lilla Varvsgatan. Das Hotel ist nur wenige Gehminuten vom Turning Torso entfernt im Hafen-Viertel. Die Umgebung ist sehr urban, hipp und wirkt modern. Direkt vor dem Hotel gibt es einen Platz für Skater und ein Café sowie ein Supermarkt sind um die Ecke. Neben dem Hotel mit 31 Hotelzimmern befinden sich auch noch 55 Wohnungen in dem Gebäudekomplex. Die Hotel-Apartments sind im Erdgeschoss. Wenn man sich für dieses Bike-Hotel entscheidet, erhält man ein Fahrrad zum Erkunden von Malmö dazu. Alles ist sehr nachhaltig hier. Beispielsweise soll man seinen Müll selber getrennt entsorgen nach dem Aufenthalt und auch die Spülmaschine ausräumen.
Die Einrichtung wurde mit lokalen Designern und Handwerkern erarbeitet. Lagom eben. Mein Zimmer war wie eine Wohnung eingerichtet auf zwei beziehungsweise drei Etagen. In der ersten Etage war der Eingangsbereich mit Skateboard inklusive. In der oberen Etage war eine vollausgestattete Küche mit Herd, Kühlschrank und Spülmaschine. Ebenso gab es auch Sitzmöglichkeiten. In der unteren Etage gab es ein großes Doppelbett und ein schmales Bett sowie Dusche und WC in einem Extraraum. Alles war sehr sauber und schön eingerichtet. Nicht zu viel und zu wenig, auch lagom. Insgesamt war die Inneneinrichtung minimalistisch, die Wände aus Beton und es gab viele Kerzen. Neben dem Bett lag sogar ein Buch über Lagom, was mich auch dazu inspiriert hat Malmö in Lagom-City umzutaufen. Insgesamt hat mir der Aufenthalt in dem Hotel sehr gut gefallen. Die Lage ist super. Der Bus, der in der Nähe abfährt, fährt nur wenige Minuten bis zum Bahnhof. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass es mehr Fenster in dem Zimmer gegeben hätte beziehungsweise mehr Tageslicht. Die obere Etage war sehr dunkel und es gab nur ein Fenster zum Öffnen. Aber ansonsten ist das Hotel zu empfehlen. – Die Übernachtungen wurden mir übrigens kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Lagom in Malmö: Die Region mit dem IKEA Museum
Du denkst, dass Dir Malmö zu wenig bietet für einen längeren Urlaub oder möchtest einfach noch mehr sehen? Dann solltest Du Dich in die Bahn setzen und die Region erkunden. Du kannst von Malmö nach Kopenhagen fahren. Das kostet 110 Kronen und dauert nur 24 Minuten. Perfekt für einen Tagesausflug ist auch die Stadt Ystad in Südschweden – etwa 50 Minuten entfernt mit der Bahn. In Ystad kannst Du auf den Spuren des schwedischen Kommissars Kurt Wallander die kleine Stadt entdecken. Übrigens gibt es dort auch ein kleines Filmmuseum, wo Du Requisiten aus der Serie „Die Brücke“ entdecken kannst.
Eine weitere Möglichkeit ist das IKEA Museum in Älmhult. Die Fahrt dorthin dauert 75 Minuten und die einfache Strecke kostet 139 Kronen. Ich habe diese Möglichkeit ausgetestet als es einen Tag in Malmö regnete und ich habe es nicht bereut. Das IKEA Museum ist direkt am Bahnhof in Älmhult und man kann dort gut drei Stunden verbringen. Es gibt vieles zu entdecken. Aber dazu folgt ein eigener Blogpost. Perfekt also für einen Tagesausflug von Malmö aus. Auch hier passt wieder Lagom: Malmö hat eine perfekte Lage am Öresund. Nah zu Kopenhagen und zum Småland, wo das IKEA Museum ist. Das Ticket für die Bahnfahrten habe ich mir am Bahnhof bei Skånetrafiken gekauft mit der EC-Karte. Achtung: Ihr könnt aber nur ein One-way-Ticket kaufen. Das Ticket für die Rückfahrt gibt es aber am Automaten im Bahnübergang in Älmhult.
Lagom in Malmö: Wie kommt man hin?
Es gibt viele Möglichkeiten einen Kurzurlaub in Malmö zu machen. Entweder entscheidet man sich ein paar Tage nur in Malmö zu bleiben und kann mit der Finnlines-Fähre anreisen von Travemünde aus. Oder man fliegt bist nach Kopenhagen, so habe ich es gemacht. Mein Flug von Hannover mit SAS nach Kopenhagen dauerte nur eine knappe Stunde und dann 24 Minuten mit der Bahn nach Malmö. Wundert Euch bitte nicht, es kann sein, dass Ihr an der Station Malmö Hyllie kontrolliert werdet, wenn ihr von Dänemark aus rüberfahrt. Also immer den Ausweis dabei haben. Natürlich könnt Ihr aber auch mit dem Auto nach Malmö reisen.
Ich hoffe, dass Euch dieser Blogpost ein paar Inspirationen gegeben hat von Malmö und was man da so erleben kann. Ich fand die Zeit dort sehr entspannt und nicht so stressig, wie in großen Städten, wo man einfach unglaublich viel Zeit braucht, um von A nach B zu kommen. Das geht in Malmö besser und ist lagom.