Hej, Ihr habt sicherlich schon auf meinem Instagram-Account mitbekommen, dass ich auf der Ambiente in Frankfurt war und mir dort skandinavisches Design angeschaut habe. Es war total inspirierend. Mich hat in diesem Jahr sehr überrascht, dass viele Design-Labels aus dem hohen Norden nun auch die junge Zielgruppe für sich entdeckt haben und Produkte moderner und zu kleineren Preisen anbieten. Mich freut das natürlich sehr. Ich liebe Design aus Skandinavien und die Verbindung zur Tradition und Natur. Aber auch ich mag es modern und es muss nicht immer so teuer und altmodisch sein. In vielen Gesprächen habe ich erfahren, dass man das Portfolio verjüngen wolle, um junge Menschen anzusprechen. Man wolle mehr mit Bloggern arbeiten und die Marke jünger wirken lassen. Am Beispiel von Kay Bojesen und Kähler Design, Ekelund und Kosta Boda, Wik & Walsøe und Fiskars zeige ich Euch ein paar Beispiele. Die restlichen Eindrücke von der Messe findet Ihr die Tage auf meinem Blog und hier im Live-Video. Viele weitere Neuheiten, Design-Highlights und Trends von der Ambiente entdeckt ihr im Ambiente Blog und auf Instagram. Schaut unbedingt mal vorbei.
In meinen Vlog-Video findet Ihr meine persönlichen Highlights der Ambiente 2018 im Bereich Skandi:
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Skandinavisches Design für jung & alt
Skandinavisches Design steht oft für Tradition, bekannte Designer, Nachhaltigkeit, Handwerkskunst und hervorragende Qualität. Abseits davon ist die Formsprache natürlich schlicht, zeitlos, symmetrisch, unaufgeregt bei Farben und oft hochpreisig. Generell habe ich festgestellt, dass es auf der einen Seite die großen Marken gibt, die schon lange auf dem Markt sind und sich auf Ihre Tradition beruhen und auf der anderen Seite gibt es junge Designer, die sich selbstständig machen und moderne Produkte anbieten. Die großen Marken haben auf der diesjährigen Ambiente viele Produkte angeboten, die beides miteinander verbinden: die Tradition und das Moderne. Also Produkte für junge Skandinavien-Fans, aber auch für die Stammkundschaft. Hier kommen ein paar Beispiele.
Skandinavisches Design aus Dänemark: Kay Bojesen & Kähler Design
Kay Bojesen steht seit 1930 für seine Holztiere, die schon lange in Dänemark und ganz Skandinavien zu den Design-Ikonen gehören. Ach, was rede ich: weltweit. Wer sich für dänisches Design interessiert, wird das Zebra, das Pferd, das Flusspferd, die Hunde und, und, und von Kay Bojesen kennen. Eine Ikone davon ist der Affe, den es bisher in der kleinsten Variante erst ab 120 Euro gab.
Ab Herbst gibt es aber einen neuen Mini-Affen für 70 Euro. Und das ist so klasse, denn so können sich viele Menschen auch den Affen leisten, den man einfach lieb haben muss. Und er gehört unbedingt in jedes Zuhause. 🙂 Ich persönlich hatte eigentlich gedacht, dass der neue, kleine Affe etwa 40 – 50 Euro kosten wird. Aber die Qualität ist einfach hervorragend, er entsteht in Handarbeit und das Material ist super. Also ist der Preis wohl gerechtfertigt.
Auf jeden Fall ist es eine gute Idee, die Affenfamilie mit dem Mini-Affen zu ergänzen. – Doch das ist nicht die einzige Neuheit von Kay Bojesen. Es gibt einen neuen Briefträger, den es aber in Deutschland nicht geben soll:
Kähler Design:
Auch bei Kähler Design wird alles moderner. Vor zwei Jahren war der Messe-Stand noch voll mit der Omaggio-Vase, die im vergangenen Jahr deutlich verjüngt wurde mit einer Glas-Variante.
In diesem Jahr stand alles im Zeichen der Hammershøi-Serie. Sie wirkt viel moderner, jünger und ist total hyggelig (Hygge = dänisches Lebensgefühl). Die Hammershøi-Gläser sind für mich ein guter Beweise für den Spagat zwischen Moderne und Tradition. Sie sind so schön, weil sie das typische Rillen-Design haben und das Glas sehr jung wirkt.
Der IF-Design-Award bestätigt Kähler Design in der aktuellen Ausrichtung, denn die blaue Hammershøi-Teekanne wurde mit dieser Auszeichnung gekürt. Aber auch die Blumenvasen, die Übertöpfe, Tassen und Teller wirken sehr harmonisch miteinander.
Ebenso modern sind auch die Spardosen in Tierform von Kähler. Im vergangenen Jahr gab es Fische. Nun gibt es Bauernhof-Tiere, wie Schweine, Gänse und Enten.
Und auch die neuen Kegel sehen gut aus. Mich persönlich erinnerten sie zunächst an Weihnachtsbäume.
Skandinavisches Design aus Schweden: Kosta Boda & Ekelund
Es gibt wohl keine besseren Beispiele aus Schweden, die bisher sehr traditionell aufgestellt waren und nun moderne Produkte auf der Ambiente präsentierten, wie Kosta Boda und Ekelund. Fangen wir mit Ekelund an. Die Textilien werden in Schweden hergestellt, oft waren es Blumen und Obstmuster auf den Handtüchern. Das Material wirkte schwer, etwas altmodisch und die Farben waren dunkel, bunt und grell. Nun zeigte Ekelund eine neue Trend-Kollektion, die mich sofort verzaubert hat. Die Designs sind so unglaublich schön. Schaut mal:
Es gibt vier Bereiche: Die Country House-Kollektion mit hellen Pastellfarben. Doch mir persönlich gefällt die Country House Collection (Scandinavian Version) noch viel mehr. Das Design erinnert mich total an Island, an raue Natur- einfach ein Traum. Dazu gehört zum Beispiel die graue Decke. Bei Boat House ist es maritim und da mag ich das Geschirrtuch mit den Walen. (Hab ich leider nicht fotografiert). Bei „Green House“ ist alles grün/gelb in der Farbwelt mit Vögeln, Insekten und Blättern. „Calm House“ überzeugt mit symmetrischen Mustern in grau, beige und rostbraun. Toll! Ich weiß nicht, wie es Euch ergeht? Aber mich sprechen die Designs sofort an. 🙂
Ein anderes Beispiel ist Kost Boda: eine traditionelle Glasbläserei aus dem schwedischen Småland. Die Produkte waren bisher oft sehr verschnörkelt, mit Gold und leider oft etwas altmodisch. Doch auch hier gibt es eine neue Ausrichtung. Das Design wird schlichter und moderner. Wenn man bisher an Kosta Boda dachte, sah man zum Beispiel diese hochpreisigen Skulpturen:
Doch nun sieht es so aus. Die Limelight Vasen sind richtig klasse! Mir gefällt die Farbe und auch die Form.
Und auch die passenden Gläser aus der Serie sehen gut aus:
Die Bruk-Serie zum Aufbewahren besticht mit ihrem schwedischen Kreuz oben im Deckel und dem schlichten Design in gelb und klar:
Aber auch die restlichen Neuheiten können sich sehen lassen:
Skandinavisches Design aus Finnland: Fiskars
1649 wurde Fiskars in einem kleinen finnischen Dorf gegründet und gehört heute zu einem der größten Anbieter für Töpfe, Pfannen und Küchenhelfern. Ich muss gestehen, dass ich Fiskars vorher gar nicht als eine Marke kannte, die ein eigenes Produkt-Portfolio haben. Ich dachte immer nur, dass sie die Marken iittala und Royal Copenhagen gekauft hätten. Umso mehr überrascht war ich, als ich dann den Stand mit all den tollen Küchen-Produkten fand. Mehr zu Fiskars gibt es noch in einem gesonderten Blogpost die Tage. Auf jeden Fall gibt es auch hier Produkte für junge Menschen, die einen fairen Preis haben und immer um die Ecke denken. Zum Beispiel gibt es den Apfelteiler, der eine passende Box dabei hat. Die Löffel für die Pfannen haben eine weiche Seite, damit die Pfannenbeschichtung nicht zerkratzt und es gibt so eine kleine Erhöhung, damit der Löffel nicht runterrutscht. Bei den Deckeln an Töpfen und Pfannen hat man ein „Sieb“ eingebaut für Reis und Nudeln und die Griffe sind so, dass man sich nicht die Hände verbrennt.
Wie gesagt, zeitnah gibt es mehr zu Fiskars. Und auch die beste Schere der Welt soll von Fiskars stammen. Das muss ich aber erst noch mal testen. 🙂
Skandinavisches Design aus Norwegen: Wik & Walsøe
Zum Schluss möchte ich Euch noch kurz Wik & Walsøe aus Norwegen zeigen als ein Beispiel für eine junge Design-Marke. Wer das Lebel kennt, kennt sicherlich die typischen Falla-Tropfen-Vasen, die Rehe und Elfen auf Tassen, Gläsern und Kannen. Alles wirkt sehr jung und modern.
Und sonst noch? Skandinavisches Design für junge Leute
In diesem Abschnitt möchte ich Euch noch kurz ein paar Highlights von der Messe zeigen, die mich inspiriert haben und jung/ modern wirken:
Von Interstil Interior aus Schweden gibt es Dalapferde.
Skandinavischen Duft spenden die Duftkerzen von Meraki.
MoreJoy aus Finnland hat einige neue Motive für deren Geschirrlappen im Angebot:
Von Design Letters gibt es ja immer wieder tolle Neuheiten. So auch auf der Ambiente. Besonders hervorheben möchte ich die Gläser mit den Arne Jacobsen-Lettern.
Kein Ambiente-Besuch, ohne Hoptimisten. Die kleinen Gute-Laune-Helden aus Dänemark gibt es in immer mehr unterschiedlichen Varianten. In diesem Jahr wurden erstmals die neuen Ski-Fahrer gezeigt, die zu meinen Favoriten gehören. Neu sind außerdem das Geschirr und die Tiere.